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Aktivistische Investoren attackieren RWE

RWE baut sein grünes Portfolio weiter aus - Aktien arbeiten am Ausbruch

NTG24 - Aktivistische Investoren attackieren RWE

 

Aktivistische Investoren versuchen die RWE-Führung unter Druck zu setzen. Der Vorstoss ist jedoch klein kariert und hat keinen Tiefgang. 

Die Diskussion um einen schnelleren „CO2-Ausstieg“ bei der RWE (DE0007037129) ist müßig. Zwei kleinere Aktionäre trommeln derzeit, damit die RWE ihren Braunkohleausstieg beschleunigt. Das Festhalten an der Braunkohle führe angeblich zu einer signifikanten Werteerosion, so Investor Enkraft, der mit 500.000 RWE-Aktien versucht deutsche Energiepolitik zu machen. 

Es ist hanebüchen. Die RWE hat bereits mit der Bundesregierung festgelegt, dass der Löwenanteil (zwei Drittel!) der Braunkohleaktivitäten schon bis 2030 beendet werden wird. Der Rest wird interessenwahrend bis spätestens 2038 abgewickelt. Aus Sicht eines Versorgers ist das ein sehr kurzer Zeitraum, denn bei der Planung für Kraftwerke wird nicht in Wochen oder Monaten, sondern in Jahren und Jahrzehnten gerechnet. Der implizierte Vorwurf, dass die RWE sich nicht bemühe, ist komplett aus der Luft gegriffen. 

Das Gegenteil ist richtig: RWE kämpft mit harten Bandagen gegen die Konkurrenz, um neue Projekte im Bereich der erneuerbaren Energien umzusetzen. Wie die Bundesnetzagentur heute bekannt gab, wird man beispielsweise der RWE zwei neue Offshore-Windparks genehmigen. Die Liste der konkurrierenden Unternehmen für dieselbe Genehmigung war lang. So lang, dass die RWE auf eine Förderung des Bundes verzichtete. Normalerweise sind je nach Anlage für die Genehmigungsdauer noch vier bis fünf Cents je Kilowattstunde an Förderung üblich. Mit dem Angebot, auf eine Förderung zu verzichten, und etwas Glück bei der Losziehung setzt man sich durch. 

 

Aktivisten sehen den Wald vor lauter Bäumen nicht 

 

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Werbebanner ISIN-WatchlistDie Leistung der Parks soll insgesamt bei voller Auslastung 525 Megawatt betragen. Wenn alles gut geht, sollen die Offshore-Windparks 2026 an das Netz gehen. Voraussetzung ist, dass vorher auch der notwendige Stromanschluss vorliegt, den die RWE nicht bezahlen muss, sondern der auf die Kappe der Bundesnetzagentur geht bzw. als Umlage an die Stromverbraucher weitergereicht wird. Die Laufzeit der Offshore-Windparks wird mit maximal 25 Jahren angegeben. 

 

RWE AG

 

Und da schliesst sich dann auch wieder der Kreis. Anlagen zur Produktion von erneuerbarer Energie haben eine wesentlich kürzere Betriebslaufzeit als alte Anlageformen, die in der Vergangenheit eingesetzt wurden. Entsprechend wird der Markt in den kommenden Dekaden immer in Bewegung bleiben und dabei gleichzeitig wachsen müssen, um die Klimaschutzziele der Regierung zu erfüllen. Und auch wenn die Errichtung eines Windparks nicht so aufwendig wie der Bau eines Kraftwerkes ist, so dauern die Projekte dennoch Jahre, um realisiert zu werden. Die Vorstellung, dass jetzt mal eben alles abgeschaltet wird, was Jahrzehnte seinen Dienst getan hat und auf einmal nicht mehr „erwünscht“ ist, geht an dem vorbei, was in der Praxis umsetzbar ist. 

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Werbebanner Zürcher BörsenbriefeEs gibt zwei wichtige Hürden, die die RWE-Stämme in den kommenden Monaten nehmen müssen. Die Erste liegt bei 34,29 Euro (Wochenbasis) und die Zweite bei 38,65 Euro (Wochenbasis). Wochenbasis bedeutet in diesem Fall, jeder Schlusskurs einer Handelswoche auf Xetra. 

Eine konkrete Empfehlung zu dieser Analyse ist den Lesern des Zürcher Finanzbriefes vorbehalten. Den Zürcher Finanzbrief und die zugehörigen Empfehlungen können Sie im Rahmen eines kostenlosen Probe-Abonnements ausgiebig testen.

 

10.09.2021 - Mikey Fritz

Unterschrift - Mikey Fritz

 

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