Renk mit kräftiger Erholung, Rheinmetall schreibt mal wieder Börsenrekorde, Tesla kann sich behaupten und Mercedes-Benz glänzt ebenfalls mit Kurssprung!

Die Erholung ließ nicht lange auf sich warten

 

Vor dem Wochenende verhagelten Zinssorgen den Anteilseignern noch die Laune und schlechte Vorgaben von der Wall Street sorgten auch hierzulande für teils deutliche Kursabschläge. Zu Beginn der neuen Woche melden die Bullen sich aber eindrucksvoll zurück und Hoffnungen auf ein Vorpreschen der EZB sorgten zumindest beim DAX für kräftige Kursgewinne.

 

Bemerkbar machte sich der schnelle Stimmungsumschwung unter anderem bei der Aktie von Renk (DE000RENK730), die um gleich 10,2 Prozent in die Höhe sprang und damit bis auf 33,13 Euro zulegen konnte. Mahnende Worte der Analysten von Oddo BHF, welche ihre Kaufempfehlung gestrichen hatten, scheinen damit schon wieder zu verhallen. Die Experten trauen der Renk-Aktie auf 12-Monats-Sicht lediglich ein Kursziel von 29,50 Euro zu.

Die weiteren Aussichten im Rüstungssektor scheinen für die Anleger aber zu verlockend zu sein, um sie einfach zu ignorieren. Beim Wettrüsten ist derzeit kein Ende in Sicht und erst in der letzten Woche konnte Renk über einen frischen Auftrag berichten. Aus charttechnischer Sicht wurde der Aufwärtstrend einmal mehr bestätigt.

 

Rheinmetall nicht zu bremsen

 

Rheinmetall (DE0007030009) erlaubte sich gar nicht erst einen Schwächeanfall und freute sich gestern über weiteren Rückenwind. Zugewinne von 4,4 Prozent sehen auf den ersten Blick weniger beeindruckend aus als bei den Kollegen von Renk. Da es zuvor aber keinen Knick im Kurs zu sehen gab, reicht es abermals für einen neuen Kursrekord. Bis auf 560,60 Euro konnte der Titel sich am Montag steigern. Vor einem Jahr noch wurden die Anteilsscheine zu weniger als die Hälfte davon gehandelt.

Auch von Reibereien rund um die Zukunft des Leopard-Kampfpanzers lassen die Börsianer sich nicht weiter stören. Rheinmetall stellte kürzlich eine neue Kanone für den Leopard vor, allerdings würden französische Partner sich Medienberichten zufolge lieber ein Modell aus heimischer Produktion wünschen. Die Zuversicht ist nachvollziehbar, denn selbst wenn Rheinmetall in diesem speziellen Fall nicht den Zuschlag erhalten sollte, würde das Unternehmen klar auf Wachstumskurs bleiben.

 

Kriegt Tesla die Kurve?

 

Die Anleger von Tesla (US88160R1014) haben schon seit einer Weile nicht mehr viel zu lachen, doch kampflos aufgeben wollen die Käufer nicht. Die Kurse gerieten zuletzt schwer unter Druck, nachdem Berichte über ein mögliches Aus des Model 2 auftauchten. CEO Elon Musk dementierte dies recht schnell und schob dann noch einen Termin für die Ankündigung von Robotaxis nach. Obschon mehr als zweifelhaft ist, dass Tesla beim autonomen Fahren weit genug ist, um im großen Stil Robotaxis auf die Straßen zu schicken, scheint das den Börsianern für einen Rebound zu reichen.

Die Tesla-Aktie konnte sich am Montag um 4,9 Prozent bis auf 172,98 US-Dollar verbessern und damit manche charttechnische Unterstützung erfolgreich verteidigen. Es bleiben aber weiterhin Kursverluste von etwa 30 Prozent seit Jahresbeginn. Ganz abschütteln können die Anteilseigner die vielen negativen Schlagzeilen der letzten Wochen also noch nicht.

 

Mercedes-Benz auf Rekordjagd?

 

Ein hübscheres Bild zeigt sich da im Chart von Mercedes-Benz (DE0007100000), in welchem gestern das Hoch aus dem vergangenen Jahr übersprungen werden konnte. Ein frisches Hoch bei 77,45 Euro konnte zwar im späteren Handel nicht gehalten werden. Mit einem Schlusskurs von 76,61 Euro reichte es aber noch für ein Tagesplus in Höhe von 2,5 Prozent und eine weiterhin ausgesprochen positive Tendenz.

Den Titel trennt nicht mehr viel von neuen Rekordständen. Aktuell ist das Allzeit-Hoch bei 79,76 Euro anzutreffen und obschon auch für Mercedes-Bent momentan nicht alles perfekt läuft, bleibt die Vorfreude auf Anlegerseite groß. Viele Beobachter setzen darauf, dass mit Zinssenkungen die Konjunktur im zweiten Halbjahr einen kräftigen Schub erfahren wird und damit auch die Absatzzahlen bei Mercedes wieder Auftrieb erhalten werden. Es lässt sich nur hoffen, dass solche Prognosen letztlich auch zutreffend sein werden.

 

Ungebrochen

 

Immer wieder machen sich warnende Stimmen bemerkbar, die vor deutlichen Korrekturen in der aktuellen Rallye an den Märkten warnen. Doch bisher scheint es, als würden die Bullen jegliche Gewinnmitnahmen nur als Chance zum Aufstocken verstehen. Der Aufwärtstrend an den Börsen bleibt ungebrochen. Der weitere Verlauf hängt nun schwer von der Zinsentwicklung ab. Da in Europa die Inflation stärker gesunken ist als in Übersee, scheint es tatsächlich denkbar, dass die EZB die Zinsen noch vor der Fed absenken wird. Sollte es dazu allerdings nicht kommen, wäre die nächste Enttäuschung bereits programmiert. Spannend bleibt es allemal.

 

09.04.2024 - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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