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Rheinmetall weitet seine Bemühungen um E-Fuels aus, und das rein aus taktischen und nicht etwa umweltbedingten Gründen

E-Fuels bieten Rheinmetall entscheidende Vorzüge

NTG24 - Rheinmetall weitet seine Bemühungen um E-Fuels aus, und das rein aus taktischen und nicht etwa umweltbedingten Gründen

 

In der öffentlichen Debatte sind Alternativen zu fossilen Kraftstoffen ein heißes und oftmals ideologisch aufgeladenes Thema. Für manche ist das Thema für die Zukunft unverzichtbar, andere sehen darin eine gigantische Verschwendung von Rohstoffen und Energie. Im Zentrum der Überlegungen steht dabei stets der Klimawandel und dessen Bedeutung, welche nicht von jedem gleich hoch eingeschätzt wird.

Unverzichtbar sind E-Fuels aus Wasserstoff und CO2 für die Zukunft, wenn es nach Rheinmetall (DE0007030009) geht. Damit will das Unternehmen allerdings kein Statement für unbedingten Klimaschutz setzen, was einem Rüstungskonzern wohl ohnehin niemand abkaufen würde. Eine am Montag verkündete Partnerschaft mit dem Startup Ineratec aus Karlsruhe hat sehr viel nüchternere Gründe.

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Rheinmetall will mit alternativen Kraftstoffen in erster Linie die Abhängigkeit von Soldaten von fossilen Brennstoffen reduzieren. Denn der Bedarf nach Kraftstoff ist im Ernstfall enorm. Dem Unternehmen zufolge braucht es je Soldat zwischen 20 und 60 Liter täglich. Die Versorgung mit Nachschub kann eine gefährliche Angelegenheit sein. So seien im Einsatz in Afghanistan 60 Prozent aller Gefallenen und Verwundeten von NATO-Partnern im Bereich der Logistik tätig gewesen, wie die „FAZ“ berichtet.

 

 

 

Rheinmetall und die Vorzüge regenerativer Kraftstoffe

 

Mit der Technologie von Ineratec könnten Streitkräfte ihren Kraftstoff in der Theorie einfach selbst produzieren. Das benötigte CO2 könnten beispielsweise Kraftwerke oder Zementwerke in der Nähe zur Verfügung stellten. Die Beschaffung wäre im Zweifel wohl deutlich einfacher als das Auftreiben von Diesel oder Benzin. Außerdem ließen sich viele kleine Anlagen über einen weiten Bereich streuen, das die Angreifbarkeit verringert. Gerade in Zeiten, in denen Drohnenangriffe moderne Schlachtfelder beherrschen, ist das ein nicht zu verachtender Vorteil.

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Werbebanner Philoro 3Im Gegensatz zu batterieelektrischen Lösungen bieten E-Fuels ferner den Vorteil, dass sie in bereits bestehenden Systemen zumeist ohne Umrüstung eingesetzt werden können. Rheinmetall und andere Hersteller verfolgen allerdings auch E-Fahrzeuge für den militärischen Einsatz, und auch dies weitgehend ohne Klimaschutz im Hinterkopf. Hier spielt vor allem das Thema Lautstärke eine große Rolle. Mit einem elektrischen Vehikel ist ein unbemerktes Annähernd an feindliche Stellungen schließlich sehr viel einfacher möglich als mit einem großen, stinkenden Dieselmotor.

Der Klimaschutz wird bei den Überlegungen zur Nebensache, und daran dürfte sich nichts ändern. Die Reduktion von CO2-Emissionen könnte Rheinmetall allenfalls für sein Image nutzen. Es wird jedoch keine Regierung ernsthaft in Erwägung ziehen, Rüstungskonzernen bei Gerätschaften für die Landesverteidigung CO2-Grenzen oder dergleichen aufzubrummen. An Wasserstoff und anderen Technologien arbeitet Rheinmetall schon seit Längerem, und das ist ein schönes Beispiel dafür, dass klimaschonende Technologien ihren angestaubten fossilen Verwandten auch in ganz anderen Bereichen voraus sind. Aus Anlegersicht ist es sehr erfreulich, dass die Forschung in diese Richtung vorangetrieben wird.

 

Zukunftsmusik

 

An der Börse spielt das momentan allerdings eine untergeordnete Rolle. Die Anlegerinnen und Anleger konzentrieren sich voll und ganz auf das Hier und Jetzt. Dass Rheinmetall sich in einer beispiellosen Wachstumsphase befindet, ist längst bekannt. Wie weit es noch nach oben gehen mag, das scheinen die Börsianer vor allem an aktuellen geopolitischen Entwicklungen bemessen zu wollen. Kurzzeitig führte die Eskalation zwischen Israel und dem Iran zu kleinen Kurssprüngen und einer Rückkehr in Regionen oberhalb von 1.800 Euro.

Der Konflikt setzt sich zwar fort, doch internationale Akteure üben sich eher in Zurückhaltung. Die G7-Staaten konnten sich gerade so auf eine gemeinsame Erklärung einigen, laut der Iran niemals in den Besitz von Atomwaffen gelangen solle. Das ist mehr Diplomatie als Eskalation und so makaber es vielleicht auch sein mag: der Aktienkurs von Rheinmetall profitiert in der Regel vor allem von Eskalationen. Am Montag ging es letztlich um knappe zwei Prozent auf 1.760 Euro abwärts.

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17.06.2025 - Andreas Göttling-Daxenbichler

Unterschrift - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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