
Rheinmetall schreibt schon wieder Rekorde, TUI lässt nicht locker, Novo Nordisk atmet auf und auch Volkswagen zeigt sich freundlicher
Die Märkte gehen zurück in den Rallyemodus
Die US-Börsen blieben am Montag aufgrund des Memorial Day geschlossen, was US-Präsident Trump nutzte, um via Internet Grüße zu verschicken. Jene gingen explizit auch an den „Abschaum“, der in den letzten vier Jahren das Land zerstört habe, indem unter anderem „21.000.000 Millionen“ (sic!) Menschen illegal ins Land gelassen wurden. An der Börse interessierte man sich aber mehr für Trumps Aussagen des Vortags als seine jüngsten Tiraden in Großbuchstaben.
Eine Ausnahme davon zeigte sich vielleicht noch bei Rheinmetall (DE0007030009). Dort nahmen die Bullen erfreut zur Kenntnis, dass Donald Trump ausnahmsweise Kritik am russischen Machthaber Wladimir Putin übte. Letzterer sei „vollkommen verrückt“, hieß es in einer Kurznachricht bei Trumps Kurznachrichtendienst „Truth Social“. Nahezu gleichzeitig tönte der US-Senator Lindsey Graham, dass der Senat die Angelegenheit in die Hand nehmen würde.
Russland müsse das Blutvergießen beenden oder vernichtende Sanktionen hinnehmen, hieß es in einem Statement. Sehr viel weiter ins Detail ging Graham nicht, doch an den Märkten kam das Signal an, das von einer Annäherung noch immer nichts zu spüren ist. So muss nicht einmal im Entferntesten vermutet werden, dass die Auftragsbücher bei Rheinmetall in absehbarer Zukunft leerer werden würden. Der Aktienkurs legte am Montag um 3,3 Prozent zu und erreichte bei 1.842 Euro mal wieder einen neuen Höchststand.
TUI gibt die 7 Euro nicht her
Mit derlei Erfolgen kann TUI (DE000TUAG505DE000TUAG505) schon lange nicht mehr dienen. Es ging gestern aber immerhin um 2,7 Prozent in Richtung Norden, wobei die von US-Regierung und EU-Kommission ausgehandelte Zollpause durchaus eine Rolle gespielt haben dürfte. Bis Anfang Juli bleibt nun noch Zeit für Verhandlungen und damit dafür, das Schlimmste zu verhindern.
Zwar hat TUI nach eigenen Angaben kaum ein nennenswertes Geschäft in den Vereinigten Staaten. Dennoch wirken sich Zölle sowie deren bloße Androhungen immer wieder sichtbar auf den Aktienkurs aus. Ob es nun berechtigt sein mag oder nicht: auch in Zukunft wird die Aktie wohl ein Stück weit von geopolitischen Entwicklungen abhängen, was zu einem erhöhten Risiko führt. Für den Moment setzten sich die Bullen durch, indem sie die nicht ganz unwichtige 7-Euro-Linie verteidigten. Die TUI-Aktie ging am Montag mit 7,09 Euro aus dem Handel.
Novo Nordisk atmet auf
Bedroht von US-Zöllen sahen sich auch die Aktionäre von Novo Nordisk (DK0062498333). Der Aktienkurs gab am Freitag zeitweise um mehr als drei Prozent nach. Zwar produziert das Unternehmen nicht wenige seiner Medikamente in den USA. Dort sollen die Absätze aber merklich gesteigert werden, was ohne zusätzliche Importe schwierig werden könnte. Bleiben Zölle aus, macht dies dem Unternehmen in jedem Fall das Leben leichter.
Folgerichtig konnten am Montag die Verluste vom Wochenende ausgeglichen werden und es ging um knappe vier Prozent auf 61,70 Euro zurück. Dort angekommen wirkt der Titel allerdings noch immer einigermaßen angeschlagen. Vor einem Jahr notierte die Aktie noch ziemlich genau doppelt so hoch. Gegenwind gab und gibt es vor allem von der Konkurrenz. Eli Lilly hat in Windeseile Marktanteile erobern können und auch in der Pipeline scheint man einen Schritt voraus zu sein.
Volkswagen: Versöhnliches Ende?
Die Schlagzeilen rund um Volkswagen (DE0007664039) wurden gestern von einem Urteile gegen zwei ehemalige Manager beherrscht, die aufgrund des Diesel-Skandals zu Haftstrafen verurteilt wurden. Zwar steht noch eine Revision aus. Dennoch reagierten die Kläger zufrieden, auch wenn das Ganze viel Zeit in Anspruch nahm. Auf die Volkswagen-Aktie nimmt das Prozessende aber freilich keinen Einfluss mehr.
An der Börse wurde nach der kleinen Annäherung zwischen den USA und der EU durchgeatmet und es kam ebenfalls zu einer Erholung. Um 2,5 Prozent bewegte der Aktienkurs sich in die Höhe und kam so bei 95,82 Euro an. Die Tiefstände aus dem April hält man sich erfolgreich vom Leib. Anzeichen für ein waschechtes Comeback fehlen aber nach wie vor. Dafür fehlt es auch ungeachtet der Zoll-Problematik noch an den entsprechenden Argumenten.
Auf und ab
Wer sich vom amtierenden US-Präsidenten eine klare Linie erhofft, der wurde in den vergangenen Wochen eher enttäuscht. Donald Trump scheint Politik frei nach Schnauze zu machen und zuweilen nicht einmal sein eigenes Team zu informieren, bevor er wieder irgendeinen Tweet in die Welt hinaussendet. Ob dieser Stil letztlich zu Erfolg oder Misserfolg führen wird, sei dahingestellt. Nüchtern festhalten lässt sich aber, dass es damit wohl noch des Öfteren mindestens zu Schluckauf an den Märkten kommen dürfte.
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27.05.2025 - Andreas Göttling-Daxenbichler
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