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Ryanair erwartet bis zu 950 Mio. Euro Verlust

Ryanair kündigt Rekordverlust für das laufende Geschäftsjahr an - Aktie im Sinkflug

NTG24 - Ryanair erwartet bis zu 950 Mio. Euro Verlust

 

Die Lockdowns haben Ryanair das Weihnachtsgeschäft verhagelt. Die Mitte Dezember überraschend von zahlreichen europäischen Ländern eingeführten Restriktionen haben zu einem überdurchschnittlich starken Einbruch der Passagierzahlen geführt. Im Dezember lagen sie im Jahresvergleich gleich um -83 % unter dem Vorjahresniveau. Entsprechend schwach fiel das 3. Fiskalquartal für die Iren aus.

Der Umsatz erreichte nur noch ein Niveau von 341,2 Mio. Euro. Ein bitterer Rückgang von den 1.906 Mio. Euro im Vorjahresquartal. Man senkte zwar den operativen Aufwand, konnte aber „nur“ eine Reduktion um -63 % erreichen, sodass sich ein operativer Aufwand von 673,6 Mio. Euro und damit ein operativer Verlust von -332,4 Mio. Euro für das Quartal ergab. Insgesamt blieb nach Steuern ein Verlust von -320,8 Mio. Euro für die Aktionäre stehen. Und das laufende Quartal wird nicht besser:

 

„Ostern ist abgeschrieben“

 

„Ostern ist abgeschrieben“, so die Worte von Michael O’Leary im Interview anlässlich der Bekanntgabe der Zahlen zum 3. Fiskalquartal. Das Gleiche hatte der Ryanair-Chef schon vor wenigen Monaten gesagt. Damals war jedoch das Wintergeschäft das Thema. Spätestens Mitte Januar war jedoch klar, dass die Lockdowns länger als erhofft bestehen bleiben müssen, um die zweite Ansteckungswelle in den Griff zu bekommen. 

 

Ryanair Holdings Plc.

 

Die Durchimpfung der europäischen Bevölkerung ist für Ryanair alles entscheidend. Je schnell die Prozentsätze der Geimpften in den jeweiligen Ländern steigen, um so schneller wird Ryanair sein Geschäft zurückbekommen. Doch im Gegensatz zu Grossbritannien ist die Impfgeschwindigkeit in der Europäischen Union ausgesprochen langsam. O’Leary rechnet damit, dass die Europäische Union erst Ende Juni den gleichen Stand wie die Briten zu Ende März erreichen, die bis dahin 50 % ihrer Bevölkerung geimpft haben wollen.

 

Rekordverlust droht im laufenden Jahr

 

Die schlechte Umsetzung des Impfprogramms beschäftigt auch weiterhin die Politik. Berlin fühlt sich „hängen gelassen“ von den Impfherstellern, doch die ganze Wahrheit ist das nicht. Der Beschaffungsprozess der EU ist nicht professionell genug. Andere Länder waren hier schneller und haben erkannt, dass man beherzt zugreifen muss, wenn die Zeit drängt und das Angebot knapp ist. Doch Brüssel war zu sparsam. Was keinen Sinn macht, denn die Lockdowns kosten jede Woche mehr, als man bei den Verhandlungen mit den Impfstoffherstellern eingespart hat. 

Für Ryanair ist das Fiskaljahr 2021 verloren. Einen Gewinn zu erzielen, ist nicht mehr möglich. Die Erwartung ist, dass man zwischen 850 und 950 Mio. Euro im laufenden Fiskaljahr verlieren wird. Das ist ein harter Schlag und wäre ein Rekordverlust für die Gesellschaft, an dem man aber wenig ändern kann. Der Fokus in Dublin wandert daher Richtung Sommergeschäft und wie man den tiefen Schnitzer wieder ausgleichen kann.

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Werbebanner Zürcher BörsenbriefeEine der positiven Perspektiven ist und bleibt, dass der Markt nach der Pandemie nicht mehr derselbe wie davor ist. Viele Konkurrenten, die Ryanair das Leben schwerer gemacht haben, gehen geschwächt mit weniger Kapital, weniger Maschinen und weniger Slots aus der Krise hervor. Ryanair weitete dagegen seine Kapitalbasis sowie die zukünftige Flotte aus und kaufte alle attraktiven Slots, die die Konkurrenten abgeben mussten. Mittelfristig wird Ryanair so schneller und mit höheren Margen wachsen als der Rest der Branche. 

Eine konkrete Empfehlung zu dieser Analyse ist den Lesern des Zürcher Finanzbriefes vorbehalten. Den Zürcher Finanzbrief und die zugehörigen Empfehlungen können Sie im Rahmen eines kostenlosen Probe-Abonnements ausgiebig testen.

 

02.02.2021 - Mikey Fritz - mf@zuercher-boersenbriefe.ch

 

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