
Die jüngsten Zahlen von Ryanair waren keine Sensation, doch dank neuer Rückkäufe und solider Aussichten kann die Aktie punkten
Ryanair stellt neue Rekorde in Aussicht
Ryanair hatte es zuletzt nicht unbedingt einfach. Im vergangenen Geschäftsjahr erreichte die Airline zwar neue Rekorde bei den Passagierzahlen, konnte eigens gesteckte Ziele aber letztlich nicht erreichen. Sinkende Ticketpreise machten dem Unternehmen zusätzlich zu schaffen, was für einen waschechten Gewinneinbruch sorgte.
Der Nettogewinn von Ryanair (IE00BYTBXV33) belief sich im letzten Geschäftsjahr nur noch auf 1,6 Milliarden Euro und lag damit rund 16 Prozent unter dem Vorjahresergebnis. Dem Unternehmen zufolge entspreche das Ganze aber weitgehend den Erwartungen der Analysten. Immerhin konnten erstmals 200 Millionen Fluggäste befördert werden. Allerdings wurden ursprünglich 205 Millionen Passagiere in Aussicht gestellt, was aufgrund von Lieferschwierigkeiten des Flugzeugherstellers Boeing aber revidiert werden musste.
Für das laufende Geschäftsjahr gelobt Ryanair Besserung. Die Passagierzahlen sollen bis auf 206 Millionen anwachsen, gleichzeitig ist von einer robusten Nachfrage für das anstehende Sommergeschäft und weitgehend stabilen Ticketpreisen die Rede. Der Konzern stellt also in Aussicht, dass es in Zukunft keine weiteren unangenehmen Überraschungen geben wird. Eine Prognose traut man sich aufgrund offener Fragen um US-Zölle aber noch immer nicht zu. Das ist aus Anlegersicht durchaus ein kleiner Wermutstropfen.
Ryanair will weitere Aktien zurückkaufen
Trösten konnte Ryanair die Anlegerinnen und Anleger aber mit einem frischen Rückkaufprogramm. 750 Millionen will die irische Airline dafür im Laufe der nächsten sechs bis zwölf Monate in die Hand nehmen, was den Aktienkurs selbstredend zusätzlich stützt. An der Börse stand diese Mitteilung letztlich auch im Vordergrund. Die Ryanair-Aktie verbesserte sich am Montag zeitweise um über sieben Prozent auf über 23 Euro. Zu Handelsschluss standen 22,98 Euro auf der Anzeigetafel, was noch immer recht beeindruckend ist.
Schließlich handelt es sich bei dem Kurssprung nicht um einen Ausreißer. Schon seit Monaten treibt es die Ryanair-Aktie in die Höhe, wenn auch mit einer sichtlichen Unterbrechung im März und April. Allen Widerständen zum Trotz ist aber nun schon seit dem vergangenen Sommer ein sehr stabiler Aufwärtstrend zu beobachten, der weiter an Fahrt aufzunehmen scheint. Trotz mancher Enttäuschung im zurückliegenden Geschäftsjahr scheinen die Anteilseigner sich auf die sonnigen Aussichten einlassen zu können.
Um das Geschäft anzutreiben, verlässt sich Ryanair nicht nur auf etablierte Routen. Das Streckennetz wird deutlich erweitert und umfasst in diesem Jahr auch beliebte Destinationen wie die Türkei und Italien. Expansionspläne innerhalb Europas dürften auch weitgehend unberührt von irgendwelchen Zöllen bleiben. In einer noch immer unruhigen Zeit hat Ryanair den Aktionären daher durchaus stabile Aussichten zu bieten, wenngleich die Unsicherheit deshalb nicht vollkommen weicht.
Berichtssaison bei den Billigfliegern
Die kommenden Tage dürften für die Ryanair-Aktie spannend bleiben. Denn mit der eigenen Bilanzvorlage wurde die Berichtssaison unter den Billigfliegern gerade erst eingeläutet. Bereits am Donnerstag stehen Ergebnisse des Konkurrenten Easyjet. Zwei Wochen später folgen die Zahlen von Wizz. Beides hat das Potenzial, auch bei der Ryanair-Aktie Eindruck zu hinterlassen und Anfang Juni werden wir wahrscheinlich einen recht guten Eindruck davon haben, wie sich die Billigflieger im wichtigen Sommergeschäft entwickeln könnten.
Trotz hoher Kurse und überzeugender Aussichten bleiben bei Ryanair fundamentale Risiken vorhanden. Das unterstreicht das Unternehmen durch die fehlende Prognose schon selbst unmissverständlich. Ankommen wird es im per April gestarteten Geschäftsjahr nun sowohl auf die Anzahl der Reisenden als auch deren Ausgabebereitschaft. Sollten die Ticketpreise tatsächlich nicht weiter fallen und sich vielleicht sogar etwas erholen können, so würde Ryanair im kommenden Jahr wohl sehr ansehnliche Wachstumsimpulse setzen können. Doch bis dahin kann noch einiges passieren, gerade in diesen noch immer sehr turbulenten Zeiten.
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20.05.2025 - Andreas Göttling-Daxenbichler
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