
SAP konnte nicht auf dem starken Jahresauftakt aufbauen
SAP bleibt hinter den hohen Erwartungen zurück - Wachstumsraten verringern sich
Die Erwartungen waren sehr hoch. Die Anleger hatten in diesem und letzten Jahr die Bewertung der SAP Aktien in luftige Höhen gebracht. Entsprechend genau wurde hingeschaut und SAP bot durchaus den einen oder anderen Mangel.
Der Prozentsatz der leicht kalkulierbaren Umsätze ist bei SAP (DE0007164600) traditionell sehr hoch. Da die Kunden überwiegend die Softwaredienstleistungen mieten und ein Wechsel zu einem Konkurrenten mit enormen Aufwand verbunden ist, ist die Fluktuation klein und SAP kann relativ klar kalkulieren, wie sich die Cashflows in der Zukunft entwickeln werden. Beim Abschluss von Neuverträgen sieht das jedoch anders aus. Ein Abschluss ist immer die grösste Hürde, die im aktuellen Umfeld durch die aggressive Aussenhandelspolitik noch höher geworden ist. Kunden, so berichtet es der SAP Vorstand, zögern zur Zeit Abschlüsse heraus, da sie noch nicht genau absehen können, wie sich ihr Geschäft in Zukunft entwickelt. Das betrifft z. B. die Automobilhersteller und deren Zulieferer, die derzeit im Fadenkreuz der Trump-Administration stehen.
Die Notwendigkeit, neue Verträge mit SAP abzuschließen, verschwindet dadurch nicht. Aber man zögert die Unterschrift heraus, um sich nicht voreilig gegenüber SAP zu verpflichten, wenn dann im operativen Geschäft eventuell in Kürze grosse Umstellungen vorgenommen werden müssen. Auch ist die Risikobereitschaft der Entscheider gesunken. Geht es um mehrjährige Vertragsabschlüsse, so werden diese aktuell immer häufiger „nach oben“ zur Entscheidung durchgereicht, um alle mit ins Boot zu nehmen. Was Zeit kostet und Vertragsabschlüsse hinauszögert.
SAP konnte nicht auf dem starken Jahresauftakt aufbauen
Insgesamt konnte SAP den Umsatz im 2. Quartal um 9 % auf 9,02 Mrd. Euro erhöhen. Eine spürbare Verringerung der Wachstumsrate des 1. Quartals, als der Umsatz um 12 % stieg. Gegenwind gab es auch vom Devisenmarkt, was die Wachstumsrate zuletzt um 3 Prozentpunkte reduzierte. Das nachlassende Wachstum war jedoch strukturell, was unter anderem an der Entwicklung der Cloud-Umsätze abzulesen war. Hier sank die Wachstumsrate von 27 % auf 24 %, was für wenig Begeisterung an der Börse sorgte.
Die operative Profitabilität verbesserte man jedoch deutlich. Im Juni-Quartal kam man hier auf 2,46 Mrd. Euro (+101 %). Schon im 1. Quartal hatte SAP sich auf 2,33 Mrd. Euro von einem Verlust von zuvor -980 Mio. Euro verbessert. Die operative Marge stieg somit von 25,9 % auf 27,2 %. Diese positive Entwicklung reichte aber nicht in den Augen des Vorstands, um die Gewinnprognose für 2025 zu erhöhen. Man beliess alles unverändert. Das „bereinigte“ Cloud-Wachstum soll zwischen 26 % und 28 % liegen und 21,6 bis 21,9 Mrd. Euro erreichen. Der „bereinigte“ operative Gewinn zwischen 26 % und 30 % auf 10,3 bis 10,6 Mrd. Euro steigen.
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24.07.2025 - Mikey Fritz
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