Hasso Platter bleibt SAP zwei weitere Jahre treu

Neue Impulse von der Hauptversammlung

 

Rein digital fand kürzlich die Hauptversammlung von SAP statt, die so manche Überraschung mit sich brachte. Im Vorfeld wurde vor allem über die Wiederwahl von Hasso Plattner in den Aufsichtsrat heftig diskutiert. Einige Investoren kündigen offenen Widerstand an, indem sie ihre Zustimmung für das SAP-Urgestein für eine Vertragsverlängerung verweigern wollten.

Wie das Ergebnis der Abstimmung verrät, waren derartige Naturen allerdings in der krassen Unterzahl. Denn Plattner wurde mit satten 91 Prozent der abgegebenen Stimmen wiedergewählt und blickt damit auf eine breite Vertrauensbasis. Der Mitgründer von SAP (DE0007164600) zeigte jedoch auch Verständnis für die Sorgen und Nöte einiger Aktionäre und sprach einmal mehr davon, dass es sich bei seiner Wiederwahl ohnehin nur um eine Art Übergangslösung handle.

Krankheitsbedingt fiel allerdings ein Nachfolger für den 78-jährigen aus, weshalb man sich bei SAP wohl nicht besser zu helfen wusste, als Plattner noch ein wenig länger im Amt zu lassen. Das scheint bei den Anlegern nicht ganz schlechte anzukommen, denn die Kurse von SAP konnten sich am Donnerstag in einem mehr als schwierigen Marktumfeld um 1,33 Prozent verbessern und damit wieder knapp die 90-Euro-Linie nach oben durchschreiten.

 

CEO Christian Klein nutzte die Hauptversammlung derweil, um wieder über die Cloud-Strategie von SAP und damit verbundenen Erfolgsaussichten zu reden. Zwar drücke das derzeit etwas auf Umsatz und Gewinn, was sich auf lange Zeit aber noch auszahlen soll. Nicht wenige Anteilseigner scheinen diesen Worten Glauben zu schenken.

 

Business as usual?

 

Mit ein Grund für die Erleichterung bei den Aktionären dürfte sein, dass sie bei Hasso Plattner sehr gut einschätzen können, wer an der Spitze des Aufsichtsrats sitzt. Ein Führungswechsel hätte zweifellos viel Unruhe in die Märkte gebracht und Diskussionen nur noch weiter angeheizt. Daher ist es auch aus Anlegersicht nicht ganz schlecht, dass der Mitgründer des Software-Giganten selbigem noch eine Weile erhalten bleibt.

 

20.05.2022 - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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