
Mit Tesla erhält Samsung den ersten Großkunden seit Jahren für seine Fertigung und die Börse reagiert erfreut auf den Deal
Samsung und Tesla bleiben auch in Zukunft Partner
Der aktuelle AI4-Chip von Tesla wird noch von Samsung hergestellt, doch für den Nachfolger steht bereits TSMC als Fertiger fest. Bei modernen Fertigungstechnologien scheint Samsung schlicht noch nicht weit genug zu sein. Allem Anschein nach hat Tesla aber Vertrauen darin, dass die Südkoreaner wieder aufholen werden.
Der AI6 soll wieder bei Samsung entstehen, wie Elon Musk via „X“ bestätigte. Zunächst meldete Samsung (KR7005930003) einen Vertrag mit einem Volumen von 16,5 Milliarden US-Dollar an die südkoreanischen Behörden, wozu das Unternehmen per Gesetz verpflichtet ist. Der Name des Kunden wurde da allerdings noch nicht genannt. Schnell machten sich Spekulationen breit, dass es sich um Tesla (US88160R1014) handeln könnte, was dann auch recht schnell hochoffiziell bestätigt wurde.
Laut Tesla-Chef Musk wird es wohl auch nicht bei den 16,5 Milliarden Dollar bleiben. Jene bezeichnete er als „absolutes Minimum“. Um die Fertigungsprobleme bei Samsung macht sich Musk zudem ebenfalls keine allzu großen Gedanken. Es wurde sogar versprochen, den Partner aus Südkorea zu unterstützen. Elon Musk will nach eigener Aussage die Produktionslinie selbst betreten, um den Fortschritt zu beschleunigen. Ob es hilft oder nicht, sei dahingestellt.
Ein echter Coup für Tesla?
Nur sehr spärliche Informationen gibt es über die Details des geschlossenen Deals zwischen Samsung und Tesla. Nicht bekannt ist etwa, welche Strukturbreite der AI6 erhalten wird. Gemunkelt wird unter Experten, dass es wohl 2 nm sein könnten. Offen ist auch, welche genauen Konditionen es geben mag. Medienberichten zufolge soll Tesla wohl viele Freiheiten genießen und einige Beobachter halten es auch für möglich, dass Tesla finanziell eher günstig mit dem Deal fährt.
Das klingt nicht unrealistisch, da TSMC zuletzt die Preise deutlich erhöhte, wozu es durch seine Quasi-Monopolstellung im Highend-Bereich auch ohne Weiteres in der Lage ist. Doch zumindest Tesla scheint das Spielchen nicht mitspielen zu wollen. Interessant ist Samsung aber auch noch aus einem weiteren Grund: der AI6 soll in der in Entstehung befindlichen Fabrik in Texas entstehen, und das in der dann modernsten Fertigungsstufe. Das wäre bei TSMC nicht möglich. Taiwan schreibt den eigenen Anbietern künftig vor, bei der Fertigung im Ausland mindestens eine Generation hinter der modernsten Technologie zu bleiben, die in Taiwan selbst hergestellt wird.
So Samsung liefern kann, könnte es sich also um einen wahren Coup handeln, der vor allem Tesla in eine günstige Lage versetzt. Für Samsung ist es derweil eine gute Nachricht, überhaupt wieder einen großen und namhaften Kunden für die eigene Fertigung gewinnen zu können, wenn auch erst für die weit entfernte Zukunft. Mit dem Beginn der Produktion wird nicht vor 2029 gerechnet.
Rückenwind an der Börse
Positiv reagierten auf die Meldung die Aktien beider Unternehmen. Für die Aktie von Samsung ging es am Montag um 6,8 Prozent auf 70.400 Won aufwärts, was umgerechnet 43,73 Euro entspricht. Damit setzt sich eine bereits begonnene Erholung fort und das Papier erreicht den höchsten Stand seit September 2024. Ganz so freundlich sieht es bei Tesla noch nicht aus. Aufschläge von drei Prozent konnten den Kurs aber auf 325,59 Dollar heben und damit Abschläge von vor dem Wochenende wieder etwas ausgleichen.
Vermutlich wird das Thema an der Börse recht schnell wieder in den Hintergrund treten, da die Geduld vieler Marktakteure überschaubar ist und der AI6 noch Zukunftsmusik ist. Dennoch gehen Tesla und Samsung eine wichtige Allianz ein, die von großer Bedeutung sein dürfte. Wichtig wird allerdings sein, dass Samsung die nun verbleibende Zeit nutzt, um die noch immer bestehenden Probleme in seinen Foundrys endlich in den Griff zu bekommen.
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29.07.2025 - Andreas Göttling-Daxenbichler
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