als .pdf Datei herunterladen

Gamesa setzt Siemens Energy unverändert unter Druck, was die Anleger aber nicht mehr überrascht

Als hätte man es geahnt

NTG24 - Gamesa setzt Siemens Energy unverändert unter Druck, was die Anleger aber nicht mehr überrascht

 

Der größte Belastungsfaktor bei Siemens Energy sind nicht etwa Unklarheiten rund um Gasturbingen für die Gas-Pipeline Nord Stream 1. Die machten sich beim Aktienkurs zuletzt nur in überschaubarem Ausmaß bemerkbar. Weitaus größere Sorgen machten die Anteilseigner sich um die Windkrafttochter Gamesa, welche weiterhin vor allem negative Schlagzeilen schreibt.

Kürzlich gab es frische Zahlen aus Spanien, welche der Aktie von Siemens Energy (DE000ENER6Y0) so gar nicht weiterhelfen. Durch die Bank gab es Enttäuschungen zu sehen. Die Umsätze schrumpften im abgelaufenen Quartal von 2,7 Milliarden Euro im Vorjahr auf nun nur noch 2,44 Millarden Euro, was alles andere als ein kleiner Rückgang ist.

Anzeige:

Werbebanner Zürcher BörsenbriefeÄhnliches ließ sich bei den Gewinnen, oder besser gesagt Verlusten beobachten. Statt 314 Millionen Euro verbrannte Gamesa zuletzt 446 Millionen Euro und mit katastrophalen Margen gibt es keine Aussicht darauf, dass sich am selbstmörderischen Kurs allzu bald etwas ändern wird. Im Gegenteil, die Prognose für das laufende Jahr wurde schon wieder kassiert und mancher Anleger dürfte fest damit rechnen, dass es nicht die letzte Anpassung nach unten bleiben wird.

Als Reaktion darauf scheint man bei Siemens Gamesa mit Stellenstreichungen im vierstelligen Bereich zu liebäugeln. Rudn 2.500 Arbeitsplätze stehen wohl auf der Kippe. Unklar ist bisher noch, welche Bereiche davon betroffen sein könnten. Aus Anlegersicht spricht ein solches Vorgehen aber nicht eben dafür, dass in absehbarer Zeit mit größerem Wachstum zu rechnen ist. Stattdessen konzentrieren die Verantwortlichen sich vor allem auf Kostensenkungen oder anders ausgedrückt Schadensbegrenzung.

 

Die Enttäuschung hält sich in Grenzen.

 

Trotz katastrophaler Zahlen hielt sich die Rektion an den Börsen eher in Grenzen. Am Dienstag ging es mit der Siemens Energy-Aktie „nur“ um 1,45 Prozent in die Tiefe. Das dürfte vor allem daran liegen, dass die meisten Beobachter mit den erneuten Enttäuschungen bei Gamesa bereits gerechnet hatten. Schließlich gab es hier zuletzt sehr zuverlässig Gewinnwarnungen zu sehen und irgendwann schockt auch die größten Pessimisten nichts mehr.

Anzeige:

Banner TradingView

 

Letztere dürften schon vor einer ganzen weile weitergezogen sein und so ist bei der Siemens Energy-Aktie derzeit in Sachen Gamesa schon vieles an schlechten Neuigkeiten eingepreist. Ob das unbedingt als gute Entwicklung zu verstehen ist, sei dahingestellt. In jedem Fall bleibt es jetzt erst einmal bei sehr günstign Einstiegskursen, die für langfristig orientierte Anleger durchaus interessant sein können. Denn Chancen gibt es gerade im Bereich Green Tech mehr als genug, gerade durch den beschlossenen Ausstieg der EU von fossilen Brennstoffen aus Russland. Die große Frage lautet da ledilgich, ob Siemens Energy diese Gelegenheit auch nutzen können wird. Ganz einfach lässt sich das nicht beantworten.

 

Hier ist viel Wohlwollen und Sitzfleisch gefragt

 

Selbst im besten Fall dürfte es eine ganze Weile dauern, bis sich Siemens Energy von den schweren Kursverlusten der letzten Monate wieder erholt hat. Es ist zwar nachvollziehbar, gerade jetzt in der Nähe der jüngsten Tiefststände einzusteigen. Dabei sollte sich aber niemand Illusionen hingeben und binnen kürzester Zeit gigantische Kurssprünge erwarten. Auf kurze Sicht ist es sogar wahrscheinlicher, dass es noch so manche Enttäuschung zu sehen geben wird.

Anzeige:

Werbebanner WikifolioAttraktiv ist und bleibt Siemens Energy vordergründig für langfristig orientierte Anleger, welche Chancen bei Erneuerbaren Energien erkennen und sich von zwischenzeitlichen Enttäuschungen nicht aus der Ruhe bringen lassen. Selbst hier gibt es aber freilich keine Garantie dafür, dass es irgendwann zur großen Wende kommen wird. Der Knackpunkt bleibt aber erst einmal Gamesa und immerhin arbeitet Siemens Energy mit Hochdruck daran, hier wieder alles ins Lot zu bringen. Eben dafür soll der Windkraftkonzern vollständig übernommen werden, um so mehr Transparenz zu erhalten und auch die Entscheidungsgewalt auszubauen. Es lässt sich nur hoffen, dass es damit endlich wieder bergauf gehen kann.

 

03.08.2022 - Andreas Göttling-Daxenbichler

Unterschrift - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

Auf Twitter teilen     Auf Facebook teilen


Informiert bleiben - Wenn Sie bei weiteren Nachrichten und Analysen zu einem in diesem Artikel genannten Wert oder Unternehmen informiert werden möchten, können Sie unsere kostenfreie Aktien-Watchlist nutzen.









Ihre Bewertung, Kommentar oder Frage an den Redakteur


Bitte geben Sie die Anzahl der unten gezeigten Eurozeichen in das Feld ein.
>

 



Bewertungen, Kommentare und Fragen an den Redakteur

 

 

Haftungsausschluss - Die EMH News AG übernimmt keine Haftung für die Richtigkeit der Empfehlungen sowie für Produktbeschreibungen, Preisangaben, Druckfehler und technische Änderungen. (Ausführlicher Disclaimer)