als .pdf Datei herunterladen

Die Gewinne von Siemens Healthineers brechen massiv ein und auch in die Zukunft blickt der Konzern eher vorsichtig

Die Aktionäre sind nicht zufrieden

NTG24 - Die Gewinne von Siemens Healthineers brechen massiv ein und auch in die Zukunft blickt der Konzern eher vorsichtig

 

Siemens Healthineers legte kürzlich frische Zahlen für das abgelaufene zweite Geschäftsquartal vor und hatte dabei zum Leidwesen der eigenen Anleger wenige gute Neuigkeiten im Gepäck. Insgesamt ging es mit den wichtigsten Kennzahlen klar in Richtung Süden und auch der weitere Ausblick fällt bestenfalls verhalten aus. Die Reaktion an den Märkten ließ nicht lange auf sich warten.

Anzeige:

Banner TradingView

 

Die größte Enttäuschung bei Siemens Healthineers (DE000SHL1006) waren die Gewinne, welche um über 80 Prozent eingebrochen sind und damit die Erwartungen der Analysten klar verfehlten. Einer der Hauptgründe dafür wird auf eine Abschreibung im Robotik-Bereich zurückgeführt. Nach der milliardenschweren Übernahme von Corindus sollen die Gefäßoperations-Roboter künftig nicht mehr in der Kardiologie zum Einsatz kommen.

Stattdessen will Siemens Healthineers sich auf Anwendungen in der Neurologie konzentrieren. Das mag der richtige Weg sein, doch für den Moment führt das Ganze zu einer Abschreibung in Höhe von 329 Millionen Euro, sodass der Nettogewinn auf überschaubare 108 Millionen Euro absinkt. Auch ohne diesen Effekt hätte der Konzern allerdings den Vorjahreswert von 583 Millionen Euro nicht erreicht. Es handelt sich also letztlich nur um einen Grund für die spürbaren Rückgänge.

 

Siemens Healthineers backt kleinere Brötchen

 

Belastend wirkte sich auch aus, dass das Geschäft mit Corona-Schnelltests nur noch eine geringe Bedeutung hat. Das führte dazu, dass auch die Umsätze nachgaben, wenn auch weniger drastisch. Hier vermeldete Siemens Healthineers 5,35 Milliarden Euro und damit 2,1 Prozent weniger als im gleichen Zeitraum des vergangenen Jahres. Insgesamt scheint der Konzern aber in vielerlei Hinsicht kleinere Brötchen zu backen und eine Trendwende ist derzeit nicht unbedingt in Sicht.

Anzeige:

Werbebanner EMH PM TradeZwar hält der Konzern an der Prognose für das Gesamtjahr weiterhin fest, sendet aber auch einige kleinere Warnsignale aus. In der Diagnostiksparte zeigen die Verantwortlichen sich betont vorsichtig und auch von Währungseffekten wird zunehmender Gegenwind erwartet. Nach Euphorie klingt das alles nicht und da gibt es wohl auch für die Anlegerinnen und Anleger gute Gründe, um die Aktie in nächster Zeit vorsichtig zu behandeln. Die erste Reaktion auf die vorgestellten Zahlen fiel bereits sehr negativ aus.

Mit Kursverlusten von 5,66 Prozent landete Siemens Healthineers am Mittwoch am Ende des DAX. Die Kurse gaben bis auf 53,32 Euro nach und der Aufwärtstrend hat dadurch eine sichtliche Delle erhalten. Zwar muss dies noch nicht das Ende der schon seit dem vergangenen Herbst laufenden Erholung bedeuten. Doch so manche Hoffnung auf Seiten der Käufer dürfte sich erst einmal in Luft aufgelöst haben. Einfach wird die Siemens Healthineers-Aktie es da in den kommenden Tagen und Wochen kaum haben.

 

Hält der Support?

 

Charttechnisch sieht es für Siemens Healthineers noch nicht vollkommen katastrophal aus. Auf dem aktuellen Kursniveau konnte der Titel sich im April bereits behaupten und letztlich wieder in den Angriffsmodus wechseln. Momentan ist von einer plötzlichen Rallye eher nicht auszugehen, da es dafür an schlagkräftigen Argumenten fehlt. Kann die Aktie sich weitere Tiefflüge verkneifen, ändert sich aber zumindest an den mittelfristigen Aussichten erst einmal wenig. Die Branche insgesamt wird dieser Tage etwas auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt. Doch Geld verdienen lässt sich hier noch immer blendend.

Anzeige:

Werbebanner Zürcher BörsenbriefeDa ist es nicht völlig unmöglich, dass mit dem kleinen Schwächeanfall lediglich eine Einstiegschance entsteht. Aufgrund der vielen Unsicherheiten und der dezenten Warnungen aus dem Management selbst reicht es für eine Kaufempfehlung aber kaum aus. Einzig mutige Anleger könnten sich dazu hinreißen lassen, sollten ihre Erwartungen aber auf einem realistischen Niveau halten und im Zweifel von Rückschlägen nicht allzu sehr enttäuscht sein. Alle anderen behalten das Ganze zunächst entspannt von der Seitenlinie aus im Auge.

 

11.05.2023 - Andreas Göttling-Daxenbichler

Unterschrift - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

Auf Twitter teilen     Auf Facebook teilen


Informiert bleiben - Wenn Sie bei weiteren Nachrichten und Analysen zu einem in diesem Artikel genannten Wert oder Unternehmen informiert werden möchten, können Sie unsere kostenfreie Aktien-Watchlist nutzen.









Ihre Bewertung, Kommentar oder Frage an den Redakteur


Bitte geben Sie die Anzahl der unten gezeigten Eurozeichen in das Feld ein.
>

 



Bewertungen, Kommentare und Fragen an den Redakteur

 

 

Haftungsausschluss - Die EMH News AG übernimmt keine Haftung für die Richtigkeit der Empfehlungen sowie für Produktbeschreibungen, Preisangaben, Druckfehler und technische Änderungen. (Ausführlicher Disclaimer)