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Sony setzt den Rotstift bei Sony Interactive an und entlässt rund acht Prozent der Mitarbeiter in der Sparte

War es das mit dem Wachstum?

NTG24 - Sony setzt den Rotstift bei Sony Interactive an und entlässt rund acht Prozent der Mitarbeiter in der Sparte

 

Die Spielekonsole PlayStation hat sich zu einem der wichtigsten Standbeine der Medienkonzerns Sony entwickelt. Umso enttäuschter reagierten die Anleger darauf, dass die Verkaufszahlen zuletzt nicht mehr überzeugen konnten und die Prognose deutlich nach unten korrigiert werden musste. Nun gibt es weitere Anzeichen dafür, dass die Sparte in schwierigen Gewässern unterwegs ist.

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Rund acht Prozent der Belegschaft (ca. 900 Mitarbeiter) von Sony Interactive Entertainment (SIE) werden das Unternehmen verlassen müssen, wie Sony (JP3435000009) kürzlich mitteilen ließ. In einer Pressemitteilung kündigte SIE-Chef Jim Ryan Stellenabbauten an, die weltweit greifen und alle wichtigen Studios treffen werden. Das SIE Studio London soll sogar komplett geschlossen werden. Von dort stammen ehemalige Kassenschlager wie die Singstar-Reihe.

Weitere Details zu den geplanten Stellenabbauten sind internen E-Mails zu entnehmen, welche in den sozialen Medien die Runde machten. Der Rotstift wird wohl bei allen wichtigen Studios angesetzt, darunter auch Insomniac („Spider-Man“), Guerilla Games („Horizon“) und Naughty Dog („The Last of Us“). Sony selbst spricht von einer „unglaublich schwierigen Entscheidung“, mit der die Geschäfte der Sparte restrukturiert werden sollen. Gemeint dürfte damit sein, die Kosten deutlich zu senken.

 

Sony folgt dem Trend

 

Mit großen Programmen zum Stellenabbau steht Sony in der Branche nicht alleine da. Mehrere Studios kündigten im laufenden Jahr an, Mitarbeiter entlassen zu wollen. Einige Beobachter sehen darin eine notwendige Korrektur, nachdem in den Pandemiejahren ein großer Boom herrschte und Personal im großen Stil angeworben wurde. Andere erkennen ein weiteres Indiz dafür, dass die PlayStation 5 sich auf dem absteigenden Ast befinden könnte. Auch der Hersteller sprach vor Kurzem davon, dass die Konsole sich in die späte Phase ihrer Existenz begeben würde.

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Ob der Stellenabbau der richtige Ansatz ist, darüber lässt sich sicherlich streiten. Denn dass die Hardware-Absätze schwächeln, das könnte auch mit einem eher schwachen Strom an neuen Spielen zusammenhängen. Gerade Sony selbst fällt diesbezüglich seit einer Weile mit gähnender Leere auf. Im vergangenen Jahr konnte mit „Spider-Man 2“ noch ein großer Erfolg gefeiert werden. Ansonsten hat sich aber nicht allzu viel getan und es wurden für das laufende Jahr auch keine echten Blockbuster angekündigt.

Getragen wird die PlayStation 5 in solchen Tagen von den Drittherstellern, die 2023 auch einige hochgelobte Spiele auf den Markt bringen konnten. Die sind häufig aber auch für andere Plattformen wie den PC oder die Xbox Series verfügbar. Damit fehlt den Verbrauchern ein zwingender Grund, sich eine PlayStation zuzulegen und sich damit ins Ökosystem von Sony zu begeben. Immerhin erscheint morgen mit „Final Fantasy VII: Rebirth“ ein hochkarätiger Titel, der zumindest zeitweise exklusiv auf der PlayStation 5 erhältlich sein wird.

 

Risse im Fundament

 

Der Abgesang auf die Gaming-Sparte von Sony muss noch nicht angestimmt werden. Doch es ist offensichtlich, dass es nicht so läuft, wie der japanische Konzern es sich erhofft haben dürfte. Das bleibt auch den Anlegern nicht verborgen. Die angekündigten Stellenstreichungen lösten zwar keine neue Panik aus. Sie halfen aber auch nicht dabei, die nun schon seit Beginn des Monats laufende Korrektur aufzuhalten.

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Werbebanner Zürcher BörsenbriefeIn den letzten vier Wochen ging es mit der Aktie von Sony um 12,1 Prozent auf 78,90 Euro per Handelsschluss am Dienstag in die Tiefe. Es fehlt an frischen Wachstumsimpulsen, und das nicht nur bei der Spielesparte. Sollte Sony nicht gegenlenken können, droht der Sturz unter die wichtige Unterstützung rund um die 75-Euro-Linie und damit der Rückfall auf Kurse, wie es sie zuletzt im Jahr 2022 zu sehen gab. Anleger machen momentan keinen Fehler damit, die weitere Entwicklung zunächst von der Seitenlinie aus zu verfolgen.

28.02.2024 - Andreas Göttling-Daxenbichler

Unterschrift - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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