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Altbekannte Probleme führen die Aktie von Steinhoff weiter in Richtung Süden

Da helfen auch gute Zahlen nicht mehr weiter

NTG24 - Altbekannte Probleme führen die Aktie von Steinhoff weiter in Richtung Süden

 

Mit den jüngsten Geschäftszahlen konnte Steinhoff am Montag in jeder nur erdenklichen Beziehung punkten. Zumindest rein geschäftlich läuft es für den Konzern so rund wie schon lange nicht mehr. Angesichts der vielen Krisen unserer Zeit ist das alles andere als eine Selbstverständlichkeit und ein großer Lichtblick für den Konzern, der schon mehr als einmal kurz vor der Zahlungsunfähigkeit stand.

Zwischen Oktober 2021 und Juni 2022 konnte Steinhoff (NL0011375019) demnach seine Umsätze um satte 12 Prozent auf 7,76 Milliarden Euro steigern. Größter Wachstumstreiber war einmal mehr die Tochter Pepco, welche ihre Umsätze sogar um 18 Prozent steigern konnte. Doch auch die anderen Steinhoff-Töchter lieferten ein mehr als respektables Ergebnis ab.

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Werbebanner WikifolioDamit war im Vorfeld nicht unbedingt zu rechnen und grob zusammengefasst scheint es bei Steinhoff so gut wie schon seit Jahren nicht mehr zu laufen. Damit ergibt sich auch die Aussicht darauf, dass der Konzern eines Tages wieder sprudelnde Gewinne erwirtschaften und damit sein großes Comeback erreichen wird. Über ein solches wird schon seit Jahren immer mal wieder gemunkelt. Aktuell scheinen die Hoffnungen darauf aber so gering wie lange nicht mehr auszufallen.

Auf die jüngsten Zahlen reagierten die Anleger nicht etwa mit dem nächsten Kurssprung. Stattdessen mussten am Dienstag in Frankfurt Verluste von 4,7 Prozent verzeichnet werden. Nachdem die Steinhoff-Aktie bereits den Support bei 0,15 Euro aus den Händen gab, fiel sie damit nun auch unter 0,14 Euro. Per Handelsschluss standen am Dienstag noch 0,138 Euro auf dem Ticker, womit die Lage aus charttechnischer Sicht immer dramatischer wird. Weitere Abwertungen in Richtung 0,12 Euro sind jetzt alles andere als eine Unmöglichkeit.

 

Was hält Steinhoff zurück?

 

Der Schuldige für die nach wie vor enttäuschende Performance bei der Steinhoff-Aktie ist schnell gefunden. Noch immer machen dem Konzern und den Anlegern die hohen Schulden und die enorme Zinsbelastung zu schaffen. Eine Lösung für diese Probleme gibt es bisher nicht. Stattdessen warnte das Management sogar davor, dass die Lage sich noch weiter verschärfen könnte.

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Das liegt nicht nur an steigenden Leitzinsen, sondern wohl auch an der Komplexität des Themas. Schließlich hat Steinhoff es nicht mit einem einzigen Gläubiger zu tun, sondern mit einer ganzen Armee an Institutionen, die Ansprüche gegenüber dem Möbelhändler erheben. Hier eine adäquate Lösung zu finden, scheint eine große Herausforderung zu sein. Zwar bekräftige Steinhoff wieder einmal, dem Thema höchste Priorität zu schenken. Das allein reicht den Anlegern aber offenbar schon lange nicht mehr aus. Jene warten weiterhin vergeblich darauf, zumindest eine Aussicht auf eine Lösung zu erhalten. Solange es das nicht gibt, bleibt die Steinhoff-Aktie ein ganz heißes Eisen.

 

Davon hängt alles ab

 

An dieser Stelle sei dem Management bei allen Bekundungen zur Mühe geglaubt und es gibt überhaupt keinen Grund, am Engagement der Verantwortlichen zu zweifeln. Allerdings nützt den Anlegern das allein nicht viel, denn die Steinhoff-Aktie wird letztlich nur mit einer fertigen Lösung wieder den Weg in Richtung Norden antreten können. Bekommt Steinhoff hingegen den Schuldenberg nicht in den Griff, droht mittelfristig weiterhin die Zahlungsunfähigkeit und damit der Totalverlust auf Anlegerseite.

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Werbebanner Zürcher BörsenbriefeDaher ist es auch nur verständlich, dass viele Börsianer sich bei Steinhoff bedeckt halten und die große Euphorie weiterhin auf sich warten lässt. Es kann noch eine ganze Weile dauern, bis die Lage sich wieder aufhellt. Allerdings dürften die Aktionäre bei Steinhoff mittlerweile an das warten gewöhnt sein. Schließlich lässt der große Turnaround nun schon seit mehr als einem halben Jahrzehnt auf sich warten. Das bedeutet nicht, dass nicht noch bessere Zeiten kommen könnten. Investoren müssen sich aber zwangsläufig auch mit anderen möglichen Szenarien auseinandersetzen.

 

31.08.2022 - Andreas Göttling-Daxenbichler

Unterschrift - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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