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Kampflos scheinen die Anleger Steinhoff nicht in die Hände der Gläubiger übergeben zu wollen

Es geht um die Wurst

NTG24 - Kampflos scheinen die Anleger Steinhoff nicht in die Hände der Gläubiger übergeben zu wollen

 

Schon seit einer Weile ist bekannt, dass Steinhoff den eigenen Konzern weitgehend in die Hände der Gläubiger abgeben will. 80 Prozent der Unternehmensanteile sollen jene erhalten, damit im Gegenzug Kredite ein weiteres Mal verlängert werden. Die Aktionäre gehen dabei weitgehend leer aus und stehen vor einem massiven Wertverlust. Die Aussichten für die Zukunft waren selten düsterer. Doch nicht jeder scheint das Ganze einfach so hinnehmen zu wollen.

Steinhoff (NL0011375019) rät den Aktionären schwer dazu, den Vorschlag anzunehmen und stellt als Alternative eine mögliche Insolvenz in Aussicht, welche zum Totalverlust bei den Anteilseignern führen könnte. Letzteren wird also mehr oder weniger die Pistole auf die Brust gedrückt, einige sprechen von nicht weniger als einer Enteignung durch die Gläubiger. Jene werden in den Augen vieler von Steinhoff ohnehin schon seit Jahren bevorzugt, während die Anleger eher stiefmütterlich behandelt werden.

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Werbebanner EMH PM TradeNun berichtet „Der Aktionär“ dass sich wohl doch noch Widerstand gegen die Pläne von Steinhoff regt. Der Verein Schutzgemeinschaft der Kapitalanleger hat demnach zu einer Interessenbündelung aufgerufen, bei der die Angemessenheit des Steinhoff-Vorschlags überprüft werden soll. Ob der in seiner aktuellen Form vertretbar ist, daran gibt es erhebliche Zweifel. Bemängelt wird unter anderem, dass es im Vorfeld keine entsprechende Unternehmensbewertung gegeben habe. Außerdem wird die Frage in den Raum gestellt, ob Steinhoff für seine teils hervorragend laufenden Beteiligungen Angebote eingeholt habe.

Als besserer Weg wird bei den Anlegern gemeinhin angesehen, bei Steinhoff Umschuldungen vorzunehmen und Börsengänge vorzunehmen. Ein solcher war in der Vergangenheit eigentlich für Mattress Firm geplant, wurde jedoch wegen der hohen Volatilität an den Märkten letztlich abgesagt. Nachdem die Börsen zu Beginn des neuen Jahres in den Rallyemodus übergegangen sind, wäre das doch eigentlich eine gute Gelegenheit, um hier noch einmal einen Angriff zu wagen. Doch das Management bei Steinhoff scheint gegenüber den Gläubigern kapituliert zu haben.

 

Kaum mehr als ein Hoffnungsschimmer

 

Für den Moment ist nicht klar, ob der Widerstand einiger Anleger bei Steinhoff irgendetwas verändern wird. Damit zu rechnen ist ehrlicherweise aber eher nicht. Selbst wenn das Ganze Erfolg haben sollte, so droht dann noch immer eine Insolvenz, welche ihrerseits einen Totalverlust bei den Aktionären nach sich ziehen könnte. So oder so blicken die Börsianer dem Abgrund entgegen.

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Eben das zeichnete sich schon seit einer ganzen Weile ab. Rund 10 Milliarden Euro an Schulden lasten auf dem Steinhoff-Konzern und die Gläubiger scheinen es mit dem Konzern nicht gut zu meinen. Allein die Zinslast ist erdrückend und frisst jegliche Gewinne auf, die von den Tochterunternehmen mühsam erwirtschaftet werden.

 

Die Steinhoff-Aktie am Boden

 

Nach einem glücklichen Ende sieht das momentan ganz und gar nicht aus und die Anleger könnten sich lediglich an den einen oder anderen Strohhalm klammern. Zu empfehlen ist das aber weniger. Die Steinhoff-Aktie hat es sich derweil knapp unterhalb der Marke von 0,03 Euro bequem gemacht. Ernsthafte Ambitionen seitens der Bullen für eine wie auch immer geartete Erholung gab es in den vergangenen Wochen nicht mehr zu sehen. Auf Jahressicht hat das Papier um etwas mehr als 90 Prozent abgewertet und wie es aussieht, wird es dabei auch erst einmal bleiben.

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Werbebanner Zürcher BörsenbriefeDer Blick in die Zukunft könnte düsterer kaum ausfallen. Ob mit oder ohne die neue Vereinbarung, die Steinhoff-Aktie könnte recht schnell weg vom Fenster sein. Bei einer Insolvenz würde das ohnehin schon nahe der Bedeutungslosigkeit notierende Papier wohl zur Karteileiche verkommen. Stimmen die Aktionäre hingegen den jüngsten Plänen zu, so könnten zu wenige Anteilsscheine übrigbleiben, als dass diese noch an der Börse gehandelt würden, schätzt „Der Aktionär“. Zu behaupten, dass es momentan schlecht aussieht, ist also noch sehr höflich ausgedrückt.

 

16.01.2023 - Andreas Göttling-Daxenbichler

Unterschrift - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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