TUI setzt auf große Namen, BASF hofft auf eine Erholung, das Übernahmepoker bei der Commerzbank geht weiter und Volkswagen backt in China kleinere Brötchen!
2025 könnte für einige deutsche Unternehmen einen Wendepunkt darstellen
Kaum eine Woche ist das neue Jahr alt und damit ist noch vollkommen offen, was es für die Börse mit sich bringen mag. Zumindest für einige Unternehmen könnten die nächsten Monate aber richtungsweisend werden. Gehofft wird in einigen Branchen auf eine mögliche Wende und in anderen Fällen darauf, dass eine bereits 2024 eingesetzte Erholung sich fortsetzen mag.
Letzteres ist beispielsweise bei TUI (DE000TUAG505) der Fall. Das Unternehmen freut sich über eine anhaltend hohe Reiselust und besonders Kreuzfahrten sind schwer gefragt. Damit das so bleibt, lässt das Unternehmen sich bei der Taufe der „Mein Schiff Relax“ nicht lumpen. Wie die „Mallorca Zeitung“ berichtet, gibt es eigens dafür eine Taufreise, die von Palma nach Málaga und wieder zurückführt. Teil des Ganzen ist ein Konzert des britischen Popstars Robbie Williams, der am 9. April in Málaga auftritt.
Die 1.945 Kabinen sind wohl bereits ausgebucht, doch auch „Mein Schiff 5“ und „Mein Schiff 7“ sollen Reisen mit inkludierten Konzertkarten anbieten. Insgesamt werden bei dem Williams-Konzert daher etwa 15.000 TUI-Urlauber erwartet. Das ist eine recht spektakuläre Angelegenheit, doch die Anleger scheint es nicht weiter zu begeistern. Die TUI-Aktie fiel am Freitag um 3,1 Prozent auf 8,11 Euro zurück. Solange der Kurs sich oberhalb von 8 Euro hält, bleibt die charttechnische Lage aber noch freundlich.
BASF vor dem Comeback?
Auch bei der Aktie von BASF (DE000BASF111) mussten vor dem Wochenende deutliche Verluste verzeichnet werden. Das Papier gab um 2,5 Prozent nach und landete zu Handelsschluss am Freitag bei überschaubaren 41,53 Euro. Seit Jahren schon steckt der Chemiegigant im Krisenmodus und die Aktie hat in den letzten vier Jahren um rund 40 Prozent an Wert verloren.
Wie im „Handelsblatt“ zu lesen ist, hofft der Branchenverband VCI aber darauf, dass die Talsohle mittlerweile erreicht wurde. Für die hiesige Chemiebranche wird für 2025 eine Stagnation und damit keine weitere Talfahrt vorhergesagt. Das könnte glatt ausreichen, um manches eingepreiste Horrorszenario bei der BASF-Aktie wieder verschwinden zu lassen. Für den Moment scheinen die Bullen aber noch nicht recht überzeugt von der Trendwende zu sein.
Commerzbank: Die Luft wird dünner!
Die Commerzbank (DE000CBK1001) steht unverändert ganz im Zeichen der Übernahmeambitionen von UniCredit. Die italienische Bank muss zwar noch auf den Segen der EZB warten, um ihre Anteile bis auf 29,9 Prozent erhöhen zu können. In der Zwischenzeit ist man jedoch nicht untätig. Über Derivate hat UniCredit sich wohl bereits Zugriff auf 28 Prozent der Commerzbank gesichert. Kürzlich beteiligte sich nun auch die Citigroup Derivate-Positionen, durch welch sie Zugriff auf 4,5 Prozent der Commerzbank-Aktien erhält. Dazu kommen 0,6 Prozent, welche die Citigroup direkt hält.
Das Ganze wurde von den Beteiligten nicht weiter kommentiert. Beobachter gehen aber davon aus, dass es sich um ein Puzzlestück der von UniCredit beabsichtigten Übernahme handeln dürfte. Zusammengearbeitet hat die italienische Bank zuvor bereite mit Jefferies, Barclays und der Bank of America. Ob es mir der Fusion in diesem Jahr klappen mag, bleibt weiter offen. Die Anleger scheinen dem Ganzen aber nicht abgeneigt zu sein. Die Commerzbank-Aktie konnte an einem schwachen Handelstag vor dem Wochenende um immerhin 0,7 Prozent bis auf 15,67 Euro zulegen.
Volkswagen: Strategiewechsel
Bei der Aktie von Volkswagen (DE0007664039) ging es in einem ähnlichen Ausmaß abwärts, dies allerdings auf einem bereits sehr niedrigen Niveau. Der Titel verlor um 0,6 Prozent an Wert und landete zum Wochenende bei 86,82 Euro. Dabei gab es eigentlich sogar gute Neuigkeiten zu verkünden. Zusammen mit dem Partner SAIC konnte man in China 1,2 Millionen Fahrzeuge im Jahr 2024 verkaufen und sich damit erneut als erfolgreichstes Joint Venture im Reich der Mitte positionieren.
Allerdings ist der Trend dennoch rückläufig und den Ton geben längst heimische Anbieter wie BYD an. Dort konnten allein im Dezember 510.000 Fahrzeuge abgesetzt werden, wovon Volkswagen wohl nicht einmal mehr zu träumen wagen dürfte. Die Wolfsburger haben bereits erkannt, dass China in Zukunft nicht mehr der große Wachstumsmotor sein wird. Darauf stellen die Verantwortlichen sich mit diversen Maßnahmen ein. Allerdings herrscht an den Märkten weiterhin Skepsis, ob der Strategiewechsel auch von Erfolg gekrönt sein wird.
Alles kann, nichts muss!
2025 dürfte ein sehr interessantes Börsenjahr werden, nicht zuletzt aufgrund der großen Änderungen auf der politischen Bühne. In rund zwei Wochen tritt Donald Trump sein Amt als nächster US-Präsident an und gut vier Wochen später wählt Deutschland eine neue Regierung. Die Auswirkungen auf die Märkte könnten enorm sein und in so ziemlich alle Richtungen gehen. Von Anlegern ist deshalb nochmal etwas mehr Aufmerksamkeit gefordert.
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05.01.2025 - Andreas Göttling-Daxenbichler
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