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TUI wohl mit kleinerem USA-Geschäft, Chancen für das Image von Nestlé, Volkswagen gerät unter Druck und Siemens setzt auf Innovation

Wie Donald Trump die Börse in die Knie zwingt und Verbraucher auf Abstand hält

NTG24 - TUI wohl mit kleinerem USA-Geschäft, Chancen für das Image von Nestlé, Volkswagen gerät unter Druck und Siemens setzt auf Innovation

 

Mit erneuten Zollankündigungen und weiteren fragwürdigen Aktionen hat US-Präsident Donald Trump zum Ende der vergangenen Woche eine veritablen Crash an den US-Märkten herbeigeführt. Bei „Fox News“ stellte die Moderatorin Sandra Smith recht unaufgeregt fest, dass die Märkte seit der Amtseinführung von Trump nur mit 5,5 Prozent im Minus seien. Sie musste erst vom ehemaligen UBS-Manager Robert Wolf darauf hingewiesen werden, dass ein solcher Rückgang alles andere als unwesentlich ist.

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Die Effekte von Trumps Politik machen sich bereits in vielen Bereichen bemerkbar. So etwa in der Reisebranche, wo die Buchungszahlen aus Kanada schwer nachgelassen haben, seitdem Trump mit der Annexion des Landes drohte. Da kanadische Touristen mit Abstand die größte Gruppe unter US-Touristen ausmachen, dürfte sich dies in der Branche bemerkbar machen. Doch auch in Deutschland verabschieden sich laut Umfragen immer mehr Menschen von Reiseplänen in die USA.

Das könnte sich auch auf die Geschäfte von TUI (DE000TUAG505) auswirken, wenngleich sich konkrete Auswirkungen derzeit nicht beziffern lassen. Immerhin ist TUI auch in der komfortablen Lage, den Kunden genügend Alternativen außerhalb der USA anbieten zu können. Gute Laune kommt unter den Aktionären dennoch nicht auf. Mit dem Aktienkurs ging es am Freitag um etwas mehr als acht Prozent abwärts. Anekdotisch sei dazu an dieser Stelle gesagt, dass auch der Autor dieser Zeilen eine USA-Reise aufgrund von Trumps Politik, fragwürdigen Vorgängen bei den Grenzbehörden und mancher Kampfansage gegenüber Journalisten eine geplante Reise nach New York stornierte.

 

 

 

Nestlé: Eine seltene Chance?

 

Die immer offenere Abneigung von vielen Europäern gegen die US-Politik hinterlässt auch in den Supermarktregalen Spuren. Für viel Aufsehen sorgte die dänische Kette Netto damit, europäische Artikel mit einem Stern zu kennzeichnen. Laut einer Umfrage von YouGov, über die das „Handelsblatt“ berichtet, würden sich in Deutschland drei Viertel aller Befragten ebenfalls eine solche Kennzeichnung wünschen.

Das könnte für Nestlé (CH0038863350) eine seltene Chance sein, um das chronisch angeschlagene Image etwas aufzupolieren. Der Schweizer Nahrungsmittelgigant hat schließlich etliche Produkte zu bieten, die aus Europa stammen und auch dort hergestellt werden. Gleichwohl erzielt man aber enorme Umsätze in den USA, sodass beim Umgang mit politischen Themen stets Fingerspitzengefühl gefragt sind. Zumindest ein wenig neue Zuversicht scheint sich unter den Anlegern bemerkbar zu machen. Die Nestlé-Aktie konnte seit Jahresbeginn wieder um 19 Prozent zulegen und sie zeigte sich von den Kapriolen zum Wochenende recht unbeeindruckt.

 

Volkswagen auf der Verliererseite

 

Wenig aussichtsreich ist die Lage derzeit für Volkswagen (DE0007664039). Zwar sind die Absatzzahlen von Tesla in Europa spektakulär eingebrochen, wodurch sich ein gewisses Vakuum ergibt. Zumindest bei den Zulassungszahlen konnte VW daraus aber noch keinen Profit schlagen. Jüngste Erhebungen von EY zeigen zudem, dass der deutsche Autobauer hinter die chinesische und auch die US-Konkurrenz zurückgefallen ist. Sowohl beim Umsatzwachstum als auch bei den Margen sorgt der Konzern für Enttäuschungen.

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Werbebanner Zürcher BörsenbriefeChancen auf mehr Absatz in Europa können die Anleger auch kaum über die von Trump verkündeten Autozölle hinwegtrösten. Denn die USA bleiben für Volkswagen einer der, wenn nicht nach dem heftigen Gegenwind aus China sogar der wichtigste Markt. Dadurch ergibt sich die Gefahr, dass man im Zuge der geopolitischen Verwerfungen regelrecht zerrieben werden könnte. Besonders Audi und Porsche sorgen unter Anlegern für Sorgenfalten auf der Stirn, da jene Marken bisher keine Produktionsstandorte in den USA selbst vorweisen können.

 

Siemens pocht auf Innovationen

 

Bei Siemens (DE0007236101) macht man sich ebenfalls so seine Gedanken um die Geschehnisse auf der politischen Weltbühne. Auf der Hannovermesse sprach Industrie-Vorstand Cedrik Neike davon, das die einzige Chance für Europäer nun „Innovation, Innovation, Innovation“ sei. Speziell Deutschland müsse zeigen, dass es da ist und etwas kann. Das klingt immerhin kampflustig, was allemal besser ist als offene Niedergeschlagenheit.

Es reicht den Börsianern aber nicht recht, um schon in Kauflaune zu verfallen. US-Zölle haben auch der Siemens-Aktie am Freitag sichtlich zugesetzt und den Kurs um 2,5 Prozent auf 216 Euro zurückbefördert. Seit den Höchstständen zu Anfang März ging es nun schon um über elf Prozent in Richtung Süden. Der Kurs von Trump mag manchen Gewinner hervorbringen. Doch für globale Konzerne wie Siemens steht viel auf dem Spiel und zumindest bisher scheint es keine Innovation zu geben, welche die Aktionäre darüber hinwegsehen lassen könnte.

 

Die Unsicherheit wächst

 

Die teils heftigen Reaktionen auf Trumps Politik sind oftmals nicht nur in den Vorgängen an sich begründet. Eine große Rolle spielt auch das impulsive Verhalten des US-Präsidenten, der die Verfassung gerne mit Füßen tritt und jüngst recht unverhohlen darüber sinnierte, dass es Möglichkeiten gebe, um eine dritte Amtszeit zu ermöglichen. In Florida werden derweil Regelungen zu Kinderarbeit gelockert, wohl auch, um den Verlust an Arbeitskraft nach massiven Abschiebungen aufzuwiegen. Aus alledem entsteht eine enorme Unsicherheit und niemand scheint zu wissen, welche Ideen Trump als nächstes bekommen könnte. Ein derartiges Umfeld treibt Anleger recht zuverlässig in die Flucht, was sich an den deutlich abgekühlten Kursen an den US-Märkten eindrucksvoll ablesen lässt.

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31.03.2025 - Andreas Göttling-Daxenbichler

Unterschrift - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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