
TUI im Höhenflug, große Erwartungen bei Nvidia, Intel setzt auf Donald Trump und bei Bayer gibt es mal wieder Comeback-Fantasien
Diese Aktien strahlen derzeit (wieder) Zuversicht aus
Die Börse ist und bleibt ein Spiel der Erwartungen. Es kommt eher selten vor, dass gute Zahlen aus der Vergangenheit einen Run auslösen. Sehr viel häufiger investieren die Bullen in Titel, von denen sie sich in der Zukunft viel Wachstum erwarten. Dazu können auch schon mal Aktien gehören, die zuvor eine herbe Talfahrt erlebt haben oder längere Zeit im Kurskeller festhingen.
Ein gutes Beispiel dafür ist die Aktie von TUI (DE000TUAG505), die sich in dieser Woche um fast 19 Prozent in die Höhe schwang und mit 9,29 Euro am Freitag den höchsten Schlusskurs seit mehr als zwei Jahren auf die Beine stellen konnte. Ausschlaggebend dafür waren zum Teil gute Zahlen. Im Mittelpunkt standen aber klar eine Prognoseerhöhung und positive Analystenkommentare. Es scheint, als habe TUI auf fundamentaler Seite endlich den Turnaround geschafft, auch wenn die Verschuldung weiterhin hoch ausfällt.
Groß ist da natürlich die Hoffnung, dass auch die Aktie ein erfolgreiches Comeback hinlegt und die Grundlage dafür wurde nun bereits geschaffen. Die kommende Woche dürfte eine Art Bewährungsprobe werden. Gelingt es den Käufern, den Kurs nachhaltig oberhalb des vorherigen Hochs bei 8,88 Euro zu halten, so wäre auch ein Angriff auf die psychologisch wichtige 10-Euro-Marke, vielleicht sogar auf das 2023er Hoch bei rund elf Euro denkbar. Dort könnten sich dann auch potenziell weitere Kaufsignale ergeben.
Nvidia in Stellung
Bei Nvidia (US67066G1040) dauert es noch ein paar Tage, bis Zahlen und ein Update zur Prognose vorliegen. Im Vorfeld versprüht der Aktienkurs aber schon mal viel Optimismus. Zwar ging es in der ausgelaufenen Woche mit dem Kurs leicht bis auf 180,45 US-Dollar zum Wochenende zurück. Angesichts der vorherigen Rallye ist das aber mehr als verschmerzbar. Seit Jahresbeginn ging es mit dem Kurs um rund 34 Prozent in Richtung Norden.
Erwartet wird, dass Nvidia mit Chipverkäufen einmal mehr Milliardengewinne schreibt und manche Analystenschätzung demontieren wird. Das sorgt für gute Stimmung, bringt aber auch ein gewisses Risiko mit sich. Schon kleine Enttäuschungen könnten eine spürbare Korrektur nach sich ziehen und die Probleme rund um China aus dem vergangenen Quartal bieten dafür vielleicht auch einen Nährboden. Für den Moment lässt sich wohl nur hoffen, dass die Bullen es mit ihren Ansprüchen nicht etwas zu weit getrieben haben.
Eilt Donald Trump Intel zur Rettung?
Intel (US4581401001) wirkt derzeit schon fast wie das direkte Gegenstück zu Nvidia. Technologisch hinkt man hinterher, der Aktienkurs ist in historisch niedrige Gefilde gefallen und der Ausblick ist so düster wie lange nicht mehr. Doch in dieser Woche kamen frische Gerüchte auf, laut denen die US-Regierung unter Donald Trump zu einem Einstieg bereit sein könnte. Wie hoch der Anteil bei einer Teilverstaatlichung sein könnte, ist noch unbekannt. Die Rede ist aber von einer potenziellen Milliardeninvestition.
Die Nachrichtenagentur „Bloomberg“ berichtete als erstes darüber, dass mit der potenziellen Finanzspritze wohl zusätzliche Werke finanziert werden könnten und die USA damit gezielt die Chipproduktion im eigenen Land zu fördern gedenken. Vieles bleibt noch im Unklaren, doch die Anleger erkennen schon eine Chance für ein Comeback. Die Inte-Aktie legte in dieser Woche mal eben um 23,1 Prozent bis auf 24,56 Dollar zu Handelsschluss am Freitag zu.
Wird bei Bayer alles besser?
Sogar noch etwas luftiger sind Fantasien um einen möglichen Turnaround bei Bayer (DE000BAY0017). Zu Monatsbeginn enttäuschte das Unternehmen noch mit schwachen Zahlen, die allenfalls durch einen Transfer bei der Fußball-Tochter etwas künstlich aufgehübscht wurden. Die Anleger quittierten dies mit herben Kursverlusten. Zumindest zum Teil konnten jene nun mit Aufschlägen von vier Prozent in dieser Woche ausgeglichen werden.
Mitverantwortlich dafür sind wahrscheinlich die Analysten der HSBC, welche für 2026 gute Voraussetzungen erkennen. Es wird damit gerechnet, dass dann Rechtsstreitigkeiten rund um Glyphosat und andere Dinge in den USA in den Hintergrund rücken könnten. Sollte dies der Fall sein, wäre eine Rallye tatsächlich programmiert. Allerdings ist aktuell noch offen, ob der Supreme Court sich der Angelegenheit annimmt und im Sinne von Bayer entscheiden wird. Der Konzern erhofft sich eine Grundsatzentscheidung, mit der tausenden Klagen in einzelnen US-Bundesstaaten die Grundlage entzogen werden könnte.
Alles kann, nichts muss
Die Zuversicht der Aktionäre bei den hier behandelten Unternehmen und Aktien ist durchaus nachvollziehbar und sie fußt weitgehend auf rationalen Überlegungen. Allerdings gibt es dennoch keine Garantie dafür, dass alles auch so kommen wird, wie sich das manch einer wünschen mag. Insbesondere im Falle von Spekulationen ist es immer ratsam, nah am Geschehen zu bleiben und die eigene Anlagestrategie besser früher als später auf neue Entwicklungen einzustellen.
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17.08.2025 - Andreas Göttling-Daxenbichler
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