Take-Two Interactive verschiebt den Mega-Blockbuster GTA 6 ins nächste Jahr, worüber die Anleger nicht gerade erfreut sind

Die Geduld scheint den Anteilseignern von Take-Two Interactive auszugehen

 

Seit dem ersten Trailer aus dem Dezember warten Fans und Anleger vergeblich auf ein weiteres Lebenszeichen von GTA 6. Die Erwartungen an das Videospiel sind hoch; es könnte sich möglicherweise um den größten Release der Entertainment-Geschichte handeln. Nun meldete sich Entwickler Rockstar Games endlich zu Wort, allerdings nicht mit guten Neuigkeiten.

Stattdessen ließ man mitteilen, dass GTA 6 nicht mehr in diesem Jahr erscheinen wird. Ursprünglich wurde ein Release für den Herbst erwartet. Nun soll es erst etwa ein halbes Jahr später so weit sein. Immerhin gibt es nun einen konkreten Termin. Am 26. Mai 2026 soll GTA 6 demnach auf PlayStation 5 und Xbox Series erscheinen. An der Börse wurde die Neuigkeit mit großer Enttäuschung zur Kenntnis genommen.

 

Die Aktie von Publisher Take-Two Interactive (US8740541094) rutschte am Freitag zeitweise um über zehn Prozent ins Minus, bis sie sich schließlich zu Handelsschluss bei 219,50 US-Dollar einpendelte. Der Tagesverlust belief sich letztlich auf immer noch schmerzhafte 6,7 Prozent. Die Anleger müssen sich natürlich erst einmal auf deutlich geringere Zahlen für das laufende Jahr einstellen und möglicherweise könnten die Prognosen nun deutlich nach unten korrigiert werden. Auf lange Sicht hat sich aber nicht viel verändert.

 

 

 

Aufgeschoben ist nicht aufgehoben

 

Nüchtern betrachtet verschieben sich die erwarteten Umsätze mit GTA 6 lediglich etwas weiter in die Zukunft. Dass sich daraus nennenswerte Auswirkungen auf die Absatzzahlen ergeben werden, damit ist indes nicht zu rechnen. Optimisten sehen sogar die Möglichkeit, dass die Hardware-Basis bis zum nächsten Frühjahr noch etwas zulegen kann und die potenzielle Zielgruppe damit weiter anwächst.

Davon abgesehen ist die Verschiebung tatsächlich nicht die allergrößte Überraschung. Es hat fast schon Tradition, dass Rockstar Games seine großen Blockbuster nicht pünktlich veröffentlicht. Genau genommen kam es bisher noch nie vor, dass irgendein Teil der GTA-Reihe ohne mindestens eine Verschiebung erschienen wäre. Auch Red Dead Redemption 2 erschien später als ursprünglich angenommen. Obschon Take-Two ein pünktliches Erscheinen hier und da betonte, blieben daher stets Restzweifel.

 

Vielleicht liegt der letzte Release von Rockstar Games zu weit zurück, als dass die Anleger sich daran noch erinnern könnten. Darüber lässt sich letzten Endes nur spekulieren. Wie zu erwarten nennt das Studio auch keinen konkreten Grund für die Verschiebung. Es heißt lediglich, dass die Erwartungen der Spieler übertroffen werden sollen und dafür etwas mehr Zeit benötigt werde. Ob es als kleines Trostpflaster wenigstens einen neuen Trailer in absehbarer Zeit geben wird, wurde nicht weiter thematisiert.

 

Take-Two Interactive: Keine sichere Bank!

 

Unverändert ist zu erwarten, dass Take-Two Interactive mit GTA 6 Milliardenumsätze einfahren wird, denn kaum ein anderes Spiel wird derzeit so sehnlich erwartet. Allenfalls bei Mario Kart von Nintendo sind Verkaufszahlen im zweistelligen Millionenbereich ähnlich sicher zu erwarten. Alles andere als sicher bleibt aber der Veröffentlichungstermin von GTA 6. Denn auch nach der nun verkündeten Verschiebung bleibt offen, ob es nicht noch eine weitere Verzögerung geben wird.

Ebenso unsicher ist, ob Rockstar Games und Take-Two die enormen Erwartungen von Spielern und Märkten erfüllen können. Schließlich hat sich in den dann fast 13 Jahren nach Veröffentlichung des Vorgängers viel getan, auch beim Entwickler selbst. Mitgründer Dan Houser verließ Rockstar Games im Jahr 2020 aus unbekannten Gründen und auch beim restlichen Personal dürfte es manche Änderung gegeben haben. Es wird spannend zu sehen sein, ob die aktuelle Truppe der GTA-Entwickler das enorm hohe Niveau aus vergangenen Tagen beibehalten kann und interessanter als initiale Verkaufszahlen ist wohl, ob GTA 6 sich zu einem ähnlichen Evergreen wie sein Vorgänger entwickeln kann.

 

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05.05.2025 - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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