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Elon Musk scheint die Muskeln spielen lassen zu wollen und warnt Nutzer bei X vor angeblich gefährlichen Inhalten bei kritischen Artikeln rund um Tesla

Ist das noch Meinungsfreiheit?

NTG24 - Elon Musk scheint die Muskeln spielen lassen zu wollen und warnt Nutzer bei X vor angeblich gefährlichen Inhalten bei kritischen Artikeln rund um Tesla

 

Elon Musk hat den Kurznachrichtendienst Twitter mit dem Versprechend übernommen, dort für freie Meinungsäußerung sorgen zu wollen. Die Deutungshoheit darüber, was denn nun genau unter Meinungsfreiheit fällt und was nicht, hat der Tesla-Chef sich freilich selbst auferlegt. Allem Anschein nach scheint dies nun fragwürdige Blüten hervorzubringen, wie einem Bericht des „Spiegel“ zu entnehme ist.

Dort ist die Rede davon, dass bei X einige Links zu Berichten der schwedischen Zeitung „Aftonbaldet“ als „möglicherweise nicht sicher“ bezeichnet werden. Auf einer entsprechenden Vorschaltseite wird Nutzern nahegelegt, zur vorherigen Seite zurückzukehren. Der Button für das Ignorieren der Meldung wird sehr viel weniger prominent platziert. In einem Fall kommt es zu einer solchen Warnung bei einem Link Artikel über die Frage, ob Tesla (US88160R1014) es mit seiner Nulltoleranz-Politik in Sachen Kinderarbeit wirklich so genau nimmt. Die Meldung trat tatsächlich auch beim Autor dieser Zeilen auf. Nutzer bei X berichten über wenigstens zwei weitere Fälle, in denen kritische Tesla-Berichte von X als „unsicher“ bezeichnet werden.

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Allerdings sind davon längst nicht alle Inhalte der schwedischen Zeitung betroffen und unproblematisch gestaltet sich noch immer die Weiterleitung auf Artikel, in denen über die Streiks gegen Tesla berichtet wird. Was genau hinter diesen doch eher dubiosen Vorgängen steckt bleibt erstmal offen. Weder Tesla noch X ließen sich bisher zu einem Kommentar hinreißen. „Aftonbladet“ thematisierte das Ganze in einem eigenen Artikel, welcher bezeichnenderweise von X ebenfalls mit einem Warnhinweis versehen wurde.

 

Tesla: In dubio pro reo?

 

Es fällt im ersten Moment leicht, X oder auch Tesla bzw. Elon Musk etwas zu unterstellen. Schließlich ist es längst nicht das erste Mal, dass auf der Kurznachrichtenplattform unliebsame Inhalte mit fragwürdigen Hinweisen versehen werden. Grundsätzlich denkbar bleibt aber auch, dass technische Gründe verantwortlich zu machen sind, auch wenn es sich um einen recht kuriosen Zufall handeln würde. Doch im Zweifel ist bekanntlich für den Angeklagten zu entscheiden.

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Sollte X die Artikel mutwillig mit Warnhinweisen versehen, würde das Unternehmen sich damit wahrscheinlich keinen Gefallen tun. Der Kurznachrichtendienst geriet zuletzt immer stärker ins Visier von Behörden. Gerade in der EU schaut man mittlerweile sehr genau hin. Je mehr Futter den Kritikern geliefert wird, desto wahrscheinlicher wird es auch, dass es irgendwann zu konkreten Maßnahmen kommen wird. Auswirkungen auf Tesla sind allerdings erstmal nicht unbedingt zu befürchten.

Wahrscheinlich ist aber, dass Tesla sein ohnehin etwas angeknackstes Image weiter beschädigen könnte. Elon Musk hat in letzter Zeit immer mehr an Zuspruch verloren. Das führte dazu, dass einige prominente ehemalige Fürsprecher sich von dem Konzern abgewendet haben. Zu hören gab es unter anderem Bekundungen, dass jene in Zukunft keine Fahrzeuge des Herstellers mehr kaufen wollen. Der eine oder andere Großaktionär drohte auch schon mit dem Verkauf von Anteilen oder hat dies bereits in die Tat umgesetzt.

 

Elon Musk will die Regeln bestimmen

 

Die Vorgänge rund um „Aftonbladet“ sind ein weiteres klares Indiz dafür, dass Elon Musk sich nicht gerne an Spielregeln hält und diese viel lieber selbst bestimmen möchte. Damit ist auf Dauer kein Blumentopf zu gewinnen. Für Anleger wird das unvorhersehbare Verhalten des Tesla-Chefs immer mehr zum Risiko. Es ist kaum vorherzusehen, ob jener nicht morgen schon für den nächsten Eklat sorgen könnte.

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Werbebanner Speed Monkeys - Tesla Tuning EssenTesla befindet sich an sich in keiner allzu schlechten Verfassung, trotz der durchaus vorhandenen Probleme bei Absatz und Margen. Auch der Aktienkurs konnte sich zuletzt mit 230,50 Euro sehen lassen und in Sachen Marktkapitalisierung steckt man sämtliche anderen Autobauer noch locker in die Tasche. Das Unternehmen arbeitet auch weiterhin mit Hochdruck an seiner Expansion. Es ist also nicht so, als würden hier keine Chancen liegen. Doch das Risiko scheint immer mehr zuzunehmen, und manch einem wird es da zu bunt. Die Tesla-Aktie verlor am Donnerstag um 1,6 Prozent an Wert.

22.12.2023 - Andreas Göttling-Daxenbichler

Unterschrift - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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