Tesla senkt munter die Preise, Nel ASA scheitert am Ausbruch, Plug Power mit neuem Auftrag und CureVac weiter im Aufwind
Die jüngste Rallye erlebt ihren ersten kleinen Durchhänger
Nach einem fulminanten Start ins neue Jahr hat sich die Stimmung an den Märkten am Dienstag etwas eingetrübt. Vor allem im frühen Handel gab es teils deutliche Verluste zu sehen. Darauf folgte dann aber wieder eine Erholung, was auf eine Fortsetzung des Aufwärtstrends hoffen lässt. Wie gehabt hilft der aber längst nicht jeder Aktie weiter.
Schwer unter Druck steht weiterhin Tesla (US88160R1014), wo die Bullen in den letzten Tagen allenfalls die eine oder andere Spitze setzen, sich aber kaum gegen den Druck von oben wehren konnten. Enttäuscht zeigte man sich unter anderem von massiven Preisreduzierungen in China, was auf ein Abflauen der Nachfrage hindeutet. Immerhin scheint Teslas Strategie aber aufzugehen und jüngste Indikatoren sprechen wieder für ein steigendes Interesse der Kundschaft.
Auch in Deutschland wurde nun an der Preisschraube gedreht, allerdings nicht bei den Elektroautos selbst. Stattdessen gibt Tesla die deutlich geringeren Strompreise an die Kunden weiter und senkt die Kosten für Supercharger recht deutlich. In der Hauptzeit werden hier nun nur noch 52 Cent je Kilowattstunde statt zvor 70 Cent verlangt. Das freut jeden Tesla-Fahrer, kann die Anleger aber nicht fröhlich stimmen. Die Tesla-Aktie gab gestern um 4,2 Prozent auf 108,32 Euro nach. Nicht unwesentliche Teile der Gewinne vom Vortag wurden damit wieder kassiert.
Nel ASA: Wieder nichts?
Nel ASA (NO0010081235) schlug sich zuletzt recht gut an der Börse und profitierte von einem neuerlichen Vorstoß der Bundesregierung in Sachen Wasserstoff, der sehr wahrscheinlich noch einige Aufträge nach sich ziehen wird. Trotz bester Stimmung bei den Aktionären reichte das aber nicht aus, um neue charttechnische Durchbrüche auf die Beine zu stellen.
Zu Beginn der Woche kratzte die Aktie der Norweger noch an der wichtigen Marke von 1,60 Euro, worauf aber ein kleiner Dämpfer folgte. Im gestrigen Handel ging es nun wieder bis auf 1,54 Euro in die Tiefe, womit der Ausbruch erst einmal als gescheitert angesehen werden darf. Doch aufgeschoben ist natürlich nicht unbedingt aufgehoben und so bleibt die Hoffnung, dass Nel ASA sich in einem hoffentlich freundlichen Marktumfeld noch einmal an weiteren Kurssprüngen versuchen wird.
Plug Power kann punkten
Roten Vorzeichen widersetzen konnte sich am Dienstag die Aktie von Plug Power (US72919P2020), welche um über zwei Prozent auf 13,35 Euro zulegte. Verantwortlich dafür dürfte ein neuer Auftrag sein, der dieses Mal von der TC Energy Corporation stammt. Wie beim „Nebenwerte Magazin“ zu lesen ist, soll Plug Power jener zwei Verflüssigungssysteme für Wasserstoff mit einer Kapazität von 30 Tonnen pro Tag liefern. Finanzielle Details zu dem Deal wurden offenbar nicht genannt.
Für Plug Power geht es damit in die richtige Richtung, doch von einem furiosen Durchbruch kann auch hier keine Rede sein. Erfreulich ist, dass mittlerweile einige im Dezember verlorene Unterstützungen wieder nach oben passiert werden konnten. Unterhalb von 15 Euro darf das Papier aber wohl weiterhin als schwer angeschlagenen angesehen werden; die Verluste auf Jahressicht summieren sich auf knapp 40 Prozent.
CureVac gibt weiter Gas
Zu den größten Gewinnern des Tages zählte hingegen CureVac (NL0015436031) mit Kursgewinnen von satten 9,52 Prozent. Die sind noch beeindruckender mit Blick auf die Gewinne vom Vortag, die zeitweise bei fast 40 Prozent lagen. Hier scheint sich eine nachhaltige Wende anzubahnen. Dabei gibt es operativ nicht einmal irgendwelche Neuigkeiten. Die Anleger scheinen aber sehr erfreut über einen Chefwechsel im Unternehmen zu sein.
Ab dem Frühjahr wird der ehemalige Sanofi-Manager Alexander Zehner das Steuer bei dem Biotech-Konzern übernehmen, der nach eigenen Angaben fasziniert ist von der mRNA-Technologie und den Möglichkeiten, welche diese sowohl CureVac als auch der Menschheit bieten. Bleibt nur zu hoffen, dass er das Unternehmen nun in bessere Zeiten führen wird. Allzu viel haben die Tübinger bisher noch nicht vorzuweisen. Die Pipeline ist zwar prall gefüllt mit hochinteressanten Projekten, doch Geld wird bisher noch kaum verdient.
Kein Selbstläufer
So ansehnlich die Kursgewinne der letzten Tage auch gewesen sind, Konjunktursorgen begleite die Märkte noch immer und es ist nicht in Stein gemeißelt, dass die Erholungsrallye sich weiter fortsetzen wird. Mittlerweile haben die Märkte mit das höchste Niveau seit dem vergangenen Frühjahr erreicht, und das innerhalb von nur wenigen Tagen. Ohne die Stimmung vermiesen zu wollen, sei da an dieser Stelle doch auf die Möglichkeit von Gewinnmitnahmen hingewiesen. Die können sich im Zweifel auch länger hinziehen.
11.01.2023 - Andreas Göttling-Daxenbichler
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