
Tesla verliert jeden Halt, auch Nvidia rutscht heftig ab, Microsoft lässt neue Impulse vermissen und Meta kann ebenfalls nicht glänzen
Die US-Börsen erleben einen historisch schlechten Tag
Während der Amtszeit von Barack Obama tönte der aktuelle US-Präsident Donald Trump noch, dass jeder Präsident sofort abtreten solle, der den Dow Jones an zwei aufeinanderfolgenden Tagen um je 1.000 Punkte abstürzen lässt. Dieses Kunststück hat Trump bereits hinbekommen. Noch im Dezember nach der bereits gewonnen Wahl bezeichnete er Aktienkurse als wichtigen Gradmesser für Erfolg. Doch am Wochenende schlug Trump plötzlich ganz andere Töne an.
Geerbt hatte Trump Märkte auf Rekordniveau, welche er nun seit seinem Amtsantritt um gut 20 Prozent in die Tiefe beförderte. Gegenüber Medienvertretern schloss er am Wochenende nun auch eine Rezession in den USA nicht vollständig aus. Man befinde sich in einer Übergangszeit, da die derzeitige Regierung noch „Großes“ vorhabe. Vielleicht sollte das für Beruhigung sorgen, doch die Märkte reagierten mit heftigen Verlusten. Unter Druck gerieten viele Aktien, die sonst als verlässliche Gewinnbringer galten. Dazu gehörte die Aktie von Nvidia (US67066G1040).
Der abgeflaute KI-Hype zusammen mit fundamentalen Sorgen um die weitere Entwicklung der US-Wirtschaft ließen die Nvidia-Aktie gestern um 5,1 Prozent abstürzen. Damit summieren die Verluste seit Jahresbeginn sich bereits auf etwas mehr als 20 Prozent, was sich wohl nicht mehr nur mit Gewinnmitnahmen nach Quartalszahlen erklären lässt. Immer mehr plagen die Börsianer auch grundsätzliche Zweifel an den weiteren Wachstumsaussichten.
Tesla stürzt ins Bodenlose
Doch ist das noch relativ harmlos im Vergleich zur Aktie von Tesla (US88160R1014), welche gestern so ziemlich jeden Halt verlor. Schwache Absatzzahlen wirken sich immer mehr auf das Papier aus und mittlerweile fühlte sich auch mancher Analyst zum Einlenken gezwungen. Die Kursziele sinken rapide und der Aktienkurs folgt diesem Beispiel. Am Montag ging es an nur einem Handelstag um vernichtende 15,4 Prozent in die Tiefe und nachbörslich legten die Bären weiter nach.
Gerade noch 222,15 Dollar waren zu Handelsschluss zu sehen, womit nun endgültig sämtliche Zugewinne seit dem Wahlsieg von Donald Trump wieder vernichtet wurden. Im laufenden Jahr wertete die Tesla-Aktie bereits um 45 Prozent ab; seit den Höchstständen aus dem Vorjahr halbierte sich der Wert das Papiers sogar. Entgegensetzen kann Tesla dem aktuell nur erstaunlich wenig. Vage Zukunftsversprechen über Robo-Taxis scheinen die Investoren kaum noch zu beeindrucken.
Keine Begeisterung bei Microsoft
Im direkten Vergleich wirkt die Aktie von Microsoft (US5949181045) da noch recht stabil, doch scheint sich hier ebenfalls ein Abwärtstrend zu zementieren. Dass man in Redmond nun laut Medienberichten auch an einem eigenen, großen KI-Modell arbeitet, interessierte die Märkte nicht weiter. Dafür ist die Stimmung rund um KI momentan einfach zu angeschlagen. Auch sonst liefert Microsoft keine weltbewegenden Impulse und die Aktie fiel gestern bis auf 380,16 Dollar zurück.
Das Papier erreicht damit den tiefsten Stand der letzten sechs Monate und der übergeordnete und langjährige Aufwärtstrend darf nach Verlusten von zehn Prozent seit Jahresbeginn wohl mindestens infrage gestellt werden. Auch bei Microsoft sind mittlerweile Taten gefragter als Worte. Insbesondere vermissen Anleger Anzeichen dafür, dass die milliardenschweren KI-Investitionen sich eines Tages auszahlen werden. Langsam wäre es Zeit dafür, dass dies nicht nur in Absichtsbekundungen, sondern auch bei harten Zahlen zu sehen wäre.
Meta erneut im Visier der EU
Rezessionssorgen und KI-Flaute hatten gestern auch die Aktie von Meta (US30303M1027) im Griff. Erschwerend hinzu kamen hier zudem wieder einmal Reibereien mit der EU. Bei „MarketScreener“ ist unter Verweis auf MT Newswires zu lesen, dass die EU wohl voraussichtlich „leichte Geldbußen“ aufgrund von DMA-Verstößen verhängen werde. Auch Apple soll davon betroffen sein.
Meta äußerte sich zu den Vorgängen nicht weiter und vermutlich wird das Unternehmen das Ganze bequem aus der Portokasse zahlen können. Dennoch zeigt sich einmal mehr, dass die EU bei den Tech-Giganten genauer hinschaut. Das hebt die Stimmung in Zeiten großer Zukunftsängste nicht eben und so wertete die Aktie um 4,4 Prozent bis auf 597,99 Dollar ab. Dort angekommen hinterlässt Meta noch einen besseren Eindruck als manch andere Tech-Aktie. Doch der Abstand zum Allzeit-Hoch bei 740,91 Dollar ist auch hier kaum zu übersehen.
War es das mit der Rallye?
Eigentlich ist es nicht die allergrößte Überraschung, dass Donald Trump die Märkte verunsichert und der US-Wirtschaft zusetzt. Seine Ankündigungen während des Wahlkampfs ließen genau dies vermuten. Überrascht scheinen die Marktakteure aber darüber zu sein, dass Trump seinen protektionistischen Kurs recht konsequent durchzieht und auch innenpolitisch kaum Rücksicht auf Verluste nimmt. Die vergangenen Tage haben schon fast etwas von einem Weckruf. Ein Todesurteil für den generellen Aufwärtstrend an der Börse muss das noch nicht sein. Ausschließen lässt sich in diesen turbulenten Tagen aber nur wenig.
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11.03.2025 - Andreas Göttling-Daxenbichler
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