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ThyssenKrupp stellt längere Kurzarbeit in Aussicht und stürzt die eigene Aktie damit in die Tiefe

Die Erholung lässt auf sich warten

NTG24 - ThyssenKrupp stellt längere Kurzarbeit in Aussicht und stürzt die eigene Aktie damit in die Tiefe

 

Dass es in der Stahlbranche schon länger nicht mehr ganz rund läuft, zeichnete sich schon seit einer ganzen Weile ab. Sowohl die immer weiter steigenden Betriebskosten als auch manche Problemchen auf der Nachfrageseite ließen vermuten, dass auf die Konzerne eine schwere Zeit zukommen wird. Derartige Befürchtungen erhielten nun neues Futter durch ThyssenKrupp.

So gab es jüngst Aussagen des Betriebsrats von ThyysenKrupp (DE0007500001) zu hören, laut denen man sich wohl auf längere Zeit auf Kurzarbeit einstellen müsse. Schon seit drei Monaten wird dieses Instrument in Anspruch genommen. Unterbrechungen gab es bestenfalls kurzzeitig. Die anhaltend geringe Nachfrage vor allem aus dem Automobilsektor meacht dem Unternehmen schwer zu schaffen und eine Verbesserung wird derzeit wohl nicht in absehbarer Zeit erwartet.

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Werbebanner Zürcher BörsenbriefeGleichwohl wird betont, dass es Kurzarbeit bisher noch nicht im großen Stil gebe. In Duisburg seien davon beispielsweise lediglich 150 Mitarbeiter betroffen, zusätzlich gibt es Fälle in Standorten im Siegerland und in Bochun, wie „RP-online“ berichtet. Es handelt sich aber offensichtlich nicht um eine Situation, wie sie manch einer vielleicht noch aus den Corona-Lockdowns im Gedächtnis hat.

So richtig beruhigen ließen die Anleger sich dadurch allerdings nicht. Die Aussicht auf eine anhaltend schwache Nachfrage sowie die immer weiter steigenden Kosten schlug die Bullen am Donnerstag abermals in die Flucht. Mit Abschlägen von 7,6 Prozent zählte die ThyssenKrupp-Aktie an einem ohnehin schon schwachen Handelstag zu den Verlierern an den Märkten. Die Kurse gaben bis auf 4,22 Euro nach und erreichten zwischenzeitlich sogar ein neues Jahrestief bei 4,17 Euro. Es sieht ganz danach aus, als würde es nicht das letzte seiner Art bleiben, denn für schnelle Erholungen spricht aktuell wenig bis gar nichts.

 

ThyssenKrupp gefangen im Abwärtssog

 

Bereits vor den derzeitigen Sorgen um die hohe Inflation, steigende Zinsen und eine sehr wahrscheinliche Rezession war es um ThyssenKrupp nicht unbedingt bestens bestellt. Der Konzern war gerade erst dabei, sich aus einer der wahrscheinlich größten Krisen der Unternehmensgeschichte herauszuwinden. Vielleicht erinnert sich der eine oder andere Anleger daran, dass just dafür vor rund zwei Jahren die lukrative Aufzugssparte versilbert wurde.

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Nun scheint ThyssenKrupp vom Regen in die Traufe zu geraten und unter den gegenwärtigen Voraussetzungen ist an ein größeres Comeback kaum zu denken. Dass das Unternehmen selbst dafür kaum zur Verantwortung gezogen werden kann, ist für die Aktionäre nur ein schwacher Trost. Das Management mag sich in letzter Zeit nicht mehr allzu viel zu Schulden kommen gelassen haben. Das ändert aber nichts daran, dass die Anteilseigner kaum noch Chancen für Kurszuwächse sehen und sich dementsprechend bevorzugt von der ThyssenKrupp-Aktie verabschieden.

 

Die Rezession klopft an

 

Solange der Gesamtmarkt bz. Die Stahlbranche derart unter Druck steht, dürfte bei der ThyssenKrupp-Aktie nicht viel zu holen sein. In dieser Hinsicht gab es zuletzt auch noch weitere ernüchternde Meldungen. Sowohl die überraschend starken Arbeitsmarktdaten aus den USA als auch eine Inflation jenseits der zehn Prozent in Deutschland drückten gestern weiter aufs Gemüt der Börsianer. Die heftigen Verluste bei der ThyssenKrupp-Aktie sind da kaum mehr als eine logische Konsequenz.

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Werbebanner ISIN-WatchlistDass nun auch der Konzern selbst Indizien dafür liefert, dass die aktuelle Schwächephase zu einer längeren Angelegenheit werden könnte, ist da nur noch das i-Tüpfelchen auf einer sich schon seit einer Weile abzeichnenden mittelschweren Katastrophe. Was den Anlegern bleibt, ist die Hoffnung auf bessere Tage und eine ansehnliche Erholung nach Kursverlusten von über 50 Prozent auf Jahressicht. Für den Moment bleibt aber völlig offen, ob und wann wir eine solche zu Gesicht bekommen werden und in der Zwischenzeit lassen sich weitere Expeditionen im Kurskeller leider nicht ausschließen.

 

30.09.2022 - Andreas Göttling-Daxenbichler

Unterschrift - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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  • Jack - 30.09.2022 22:58:33 Uhr


 

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