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Delivery Hero tut es leid, Valneva wieder schwer unter Druck, Steinhoff verliert den Halt und auch Nel ASA kämpft gegen den Absturz

Auf diesen Tag hätten viele Anleger gerne verzichtet

NTG24 - Delivery Hero tut es leid, Valneva wieder schwer unter Druck, Steinhoff verliert den Halt und auch Nel ASA kämpft gegen den Absturz

 

Die Börsen wurden zu Beginn der Woche nahezu ausschließlich von einem großen Thema beherrscht: der Ukraine-Krise. Die drohende Eskalation treibt vielen Anlegern den Angstschweiß aufs Gesicht und die Kurse purzelten quer durch alle Branchen. Noch immer wird vermutet, dass noch in dieser Woche ein Angriff seitens Russland starten könnte.

Das setzte unter anderem der Aktie von Steinhoff (NL0011375019) zu, welche bei der aktuellen Stimmungslage keine Chance hatte, die am Freitag knapp aus der Hand gegebene Unterstützung bei 0,25 Euro wieder zurückzuerobern. Stattdessen ging es zeitweise um rund zehn Prozent in die Tiefe, bis Handelsschluss konnte das Papier sich aber immerhin wieder bis auf 0,242 Euro erholen und den Tag damit mit einem Minus von „nur“ 3,1 Prozent beenden.

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Werbebanner ClaudemusSo mancher Anteilseigner dürfte ob der schwachen Performance der letzten Tage schwer enttäuscht sein. Schließlich erwarteten einige Beobachter nicht weniger als ein großes Comeback, nachdem Steinhoff sich mit seinen Gläubigern einigen und damit den Untergang vorerst verhindern konnte. Als kleines Trostpflaster sei gesagt, dass ein größerer Durchbruch auch jetzt noch im Bereich des Möglichen liegt. Es dürfte dafür aber noch viel Geduld gefordert sein und Garantien kann es natürlich keine geben.

 

Schlechtes Timing

 

Auch für Nel ASA (NO0010081235) kommt die miese Stimmung an der Börse zu einem denkbar schlechten Zeitpunkt. Gerade erst konnten die Bullen den Titel oberhalb von 1,20 Euro etwas stabilisieren, da ging es am Montag schon wieder mit hohem Tempo in Richtung Süden. Die wohl letzte Unterstützung vor dem Sturz ins Bodenlose konnte zwar per Handelsschluss noch gehalten werden. Zwischenzeitlich ging es aber auch schon bis auf 1,16 Euro in die Tiefe.

Das lässt für die kommenden Tage nichts Gutes vermuten und es zeigt sich wieder einmal, dass Wasserstoff schlicht absolut nicht mehr im Trend liegt. Optimisten mögen solche Zeiten als Chance zum Aufstocken verstehen. Ob sich das irgendwann tatsächlich lohnen wird, kann aber nur die Zeit zeigen.

 

Valneva im freien Fall

 

Auch bei Valneva (FR0004056851) ging es mit 7,35 Prozent rasant in die Tiefe, hier spielte allerdings zur Abwechslung nicht der drohende Krieg in der Ukraine die tragende Rolle. Stattdessen dürften die Aktionäre sich Sorgen machen um mögliche Lockerungen, über die derzeit nicht nur in Deutschland diskutiert wird. Vieles deutet darauf hin, dass spätestens im Frühjahr abseits einer Maskenpflicht das Leben wieder zur Normalität zurückkehren wird.

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Das spricht natürlich nicht unbedingt dafür, dass Impfstoffe weiterhin noch besonders gefragt sein werden und Valneva könnte die Zulassung für seinen Tot-Impfstoff mit etwas Pech genau dann bekommen, wenn die Nachfrage gerade einen neuen Tiefpunkt erreicht hat. Bisher gibt es lediglich Lieferverträge in einem vergleichsweise überschaubaren Ausmaß. Dass jene noch einmal aufgestockt werden, erscheint mit jedem Tag unwahrscheinlicher, was der Valneva-Aktie derzeit jede Chance auf eine Erholung verwehrt.

 

Alles wird gut!

 

Bei Delivery Hero (DE000A2E4K43) zeigte CEO Niklas Ölsberg derweil Verständnis für die Enttäuschung der Aktionäre ob der enttäuschenden Aussichten und den heftigen Kursverlusten in der vergangenen Woche. Die Aktie des Unternehmens stürzte um rund 40 Prozent in die Tiefe, was sogar die Bafin auf den Plan rief und den Abschied aus dem DAX im kommenden Monat mehr oder weniger besiegelte.

Via Twitter ließ Ölsberg verlauten, dass es im für alle Aktionäre leidtäte und er im selben Boot sitze. Im gleichen Atemzug sagte er, am Geschäftsplan festzuhalten und versprach den Anteilseignern außerdem, dass sich die Strategie des Unternehmens auf lange Sicht lohnen werde. Derartige Versprechungen sind nun wirklich nichts neues und nach über zehn Jahren ohne schwarze Zahlen sorgen sie kaum noch für Anfälle von Euphorie. Zumindest etwas konnte Delivery Hero sich im gestrigen Handel aber erholen. Ein Kursplus von 5,5 Prozent gleicht die jüngsten Verluste zwar nicht annähernd aus, lässt aber zumindest eine Stabilisierung vermuten. Bleibt nur zu hoffen, dass es nicht bald schon die nächste Hiobsbotschaft zu hören geben wird.

 

Die Lage bleibt angespannt

 

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Werbebanner ISIN-WatchlistWas genau in der Ukraine in den nächsten Tagen passieren wird, darüber gab es gestern keine neuen Erkenntnisse. Das Thema dürfte die Märkte noch eine Weile beschäftigen, vor allem am Mittwoch werden die Aktionäre ganz genau hinsehen, ob sich die Horrorszenarien der US-Geheimdienste bewahrheiten werden oder eben nicht.

Bevor darüber keine Klarheit herrscht, dürften die meisten Anleger sich mit Zukäufen vornehm zurückhalten und so ist für den Moment eher Vorsicht angesagt. Gleichwohl spricht aber viel dafür, dass die Märkte die derzeitigen Verwerfungen selbst im schlimmsten Fall mit der Zeit gut verdauen werden. Schließlich war das bisher noch bei jeder Krise der Fall.

 

15.02.2022 - Andreas Göttling-Daxenbichler

Unterschrift - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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