
Uber bekommt die Unsicherheit der Verbraucher zu spüren und will nun mit neuen Angeboten die Nachfrage wieder ankurbeln
Uber nimmt vor allem Pendler ins Visier
Mit Zahlen konnte Uber zuletzt nicht recht überzeugen. Das Unternehmen bleibt zwar auf Wachstumskurs und die Bruttobuchungen des Fahrdienstleisters legten im vergangenen Quartal um immerhin 14 Prozent bis auf 42,8 Milliarden US-Dollar zu. Analysten hatten sich aber noch etwas mehr erwartet. Uber selbst sieht vor allem die Unsicherheit ob der Möglichkeit einer Rezession als Faktor dafür, dass die Kundschaft sich eher zurückhält.
Kontern will Uber (US90353T1007) diese Entwicklung nun mit neuen Angeboten, die sich speziell an Pendler und damit Vielnutzer richten. Informiert hat das Unternehmen über bevorstehende Neuerungen bei seiner jährlichen Produktpräsentation in New York, über die hierzulande das „Handelsblatt“ berichtete. CEI Dara Khosrowshahi gab sich kurz nach seiner Rückkehr aus Saudi-Arabien nur kurz die Ehre.
Produktchef Sachin Kansal übernahm dann und kam schnell auf die Pendler zu sprechen. Momentan würden viele Menschen noch annehmen, dass Uber ein bequemer Luxus für Gutbetuchte sei. Tatsächlich seien die Fahrdienste aber für viele der eigenen Kunden eine „tägliche Notwendigkeit“. Darauf will Uber mit neuen Angeboten aufbauen.
Uber sorgt für Übersichtlichkeit
Angekündigt wurde unter anderem der sogenannte „Prepaid Pass“, bei dem Kunden im Voraus Fahrten für eine bestimmte Route buchen könnten. Je mehr Fahrten im Voraus gebucht werden, desto mehr Rabatt soll es geben. Wer sich bei einer Einzelfahrt vor allzu hohen Kosten fürchtet, freut sich derweil über eine Funktion namens „Price Lock“. Damit erhalten Nutzer in Zukunft einen Fixpreis, der für einen Zeitraum von einer Stunde auf einer ausgewählten Route gelten soll. Steigt der tatsächliche Preis über diesen Betrag, wird nur der günstigere Fixpreis gezahlt. Fällt die Fahrt günstiger aus, gilt der günstigere Preis. Das Risiko einer bösen Überraschung wird damit aus der Rechnung genommen.
Wer noch mehr sparen möchte, kann sich per „Route Sharing“ auf besonders gefragten Pendlerstrecken ein Fahrzeug mit anderen teilen und so „bis zu 50 Prozent“ im Vergleich zu einer regulären Fahrt einsparen. Uber kündigte noch einige weitere Neuheiten an, etwa spezielle Rabattaktionen für Abonnenten des Dienstes Uber One. Es zieht sich aber eine klare Linie durch. Bemüht ist das Unternehmen schwer darum, die Kosten für Verbraucher niedrig oder zumindest übersichtlich zu halten.
Wird dies richtig umgesetzt, nimmt Uber damit durchaus manche Einstiegshürde aus dem Programm und macht das eigene Angebot noch attraktiver. Schon die Vorstellung, dass in der App angezeigte Preise für eine Route mehr oder minder verbindlich gelten und keinesfalls mehr bezahlt werden muss, ist für die Verbraucher als großer Vorteil anzusehen. Die Anleger taten sich mit der Uber-Aktie am Mittwoch dennoch etwas schwer.
Unsicherheit tut der Uber-Aktie nicht gut
Die dezent enttäuschenden Zahlen scheinen die Anteilseigner noch nicht verdaut zu haben. Die Uber-Aktie ließ am Mittwoch um 1,4 Prozent bis auf 90,41 US-Dollar nach. Zugegeben: die Verluste spielen sich auf einem enorm hohen Niveau und nur unweit entfernt des kürzlich erzielten 52-Wochen-Hochs bei 92,17 Dollar ab. Dennoch lässt sich daran ein Stück weit ablesen, dass die Investoren von den angekündigten Neuerungen nicht restlos begeistert sind. Das mach auch daran liegen, dass Auswirkungen auf Umsätze und Margen sich kaum richtig einschätzen lassen.
Das klassische Geschäft mit Fahrtenvermittlungen steht bei Uber derzeit noch klar im Vordergrund, allerdings will das Unternehmen in Zukunft auch andere Bereiche erobern. Vor wenigen Tagen kündigte man eine Kooperation mit Volkswagen an, um im Laufe der nächsten Jahre autonome Fahrzeuge auf die Straßen zu bringen. Solche sollen in nicht allzu ferner Zukunft auch über die Straßen der saudi-arabischen Hauptstadt Riad rollen. Wachstumspotenzial ist also mehr als genug vorhanden, doch die von Uber selbst angesprochene Unsicherheit für die nahe Zukunft scheint die Bullen dennoch ein wenig in die Defensive zu treiben.
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15.05.2025 - Andreas Göttling-Daxenbichler
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