Lufthansa wechselt nahezu gesamten Vorstand – Tarifstreit mit UFO geht in die nächste Runde

Tarifverhandlungen drohen zu scheitern und könnten eskalieren

 

Lufthansa wechselt nahezu den gesamten Vorstand aus. Tarifstreit mit UFO geht in die nächste Runde und schient zu eskalieren.

Deutschlands größte Fluggesellschaft Lufthansa (DE0008232125) wechselt nahezu den gesamten Vorstand aus. Von sechs Vorstandspositionen bleiben aktuell nur der Vorstandschef Carsten Spohr und der Personalvorstand Michael Niggemann in der aktiven Rolle. Aufgrund der hohen Kosten plant der Aufsichtsrat sogar, einen der Vorstandspositionen in Zukunft gar nicht mehr zu besetzen.

 

Die Umstrukturierung des Konzerns wird dabei auch im Vorstand weiter vorangetrieben und fällt zeitlich auch mit dem turnusmäßigen Ausscheiden von vier Vorständen zusammen, sodass keine zusätzlichen Personalkosten für die Umstrukturierung anfallen. Interimsmäßig wird der aktuelle Personalvorstand Niggemann auch die Aufgaben des Finanzvorstands übernehmen, bis Ersatz gefunden ist.

Trotz der bereits angekündigten Umstrukturierung sorgt dies natürlich auch für Unsicherheit im Konzern, da die wichtigen Steueraufgaben auf höchster Ebene temporär nicht wahrgenommen werden können bzw. werden. Für Stirnrunzeln dürfte vor allen die Personalie des aktuellen Finanzvorstands Steenbergen bei den Aktionären sorgen. Dieser hatte es geschafft, in seiner Amtszeit die Kostenbasis zu restrukturieren und den Konzern erfolgreich aus der Pandemie herausgeführt hat. Wie der Konzern nun in finanzieller Hinsicht weiter vorgehen wird und wie die Strategie aussieht, wird aus dieser Sicht deutlich unklarer.

In der Mitteilung an die Investoren hieß es von der Lufthansa lediglich, dass der Konzern nach der Bewältigung der Corona-Pandemie und dem wirtschaftlichen Turnaround nun die interne Umstrukturierung durch eine Neuausrichtung des Vorstands weiter vorantreiben werde und damit die nächste Phase der Unternehmensentwicklung einläutet.

Zwei Personalien, die noch in diesem Jahr in den Vorstand aufgenommen werden und die enormen Herausforderungen der Branche angehen sollen sind bereits bekannt. So wird die aktuelle Sonderberaterin von Rolls-Royce Grazia Vittadini zum 1. Juli die Vorstandsposition für Technik und IT einnehmen. Darüber hinaus wird der aktuelle Vorstandschef des Tochterunternehmens Swiss International Air Dieter Vranckx, zum Vorstand für Globale Märkte berufen.

 

Tarifstreik geht in die nächste Runde

 

Die Flugbegleiter-Gewerkschaft UFO hat die Tarif-Verhandlungen mit der Lufthansa für gescheitert erklärt und lässt nun ihre Mitglieder über einen Streik abstimmen.

Nachdem aus Sicht von UFO die Lufthansa es erneut nicht geschafft hat ein ausreichendes oder zufriedenstellendes Angebot für die etwa 18.000 Kabinenbeschäftigen vorzulegen, sind die Tarif-Verhandlungen aus Sicht für UFO gescheitert. Im nächsten Schritt lässt UFO nun die Mitglieder über einen umfassenden Streik abstimmen. Problematisch ist für UFO besonders die reaktive Personalplanung, die den Konzern direkt auf ein chaotisches Sommergeschäft aufgrund der angespannten Personallage zusteuern lässt.

 

Proaktiv baut die Lufthansa allerdings zusammen mit Partner Rolls-Royce die Wartung für die Triebwerke weiter aus. So soll in ein bestehendes Gemeinschaftsunternehmen weitere 150 Millionen Euro investiert werden, um die Wartungskapazität von 132 Triebwerken im letzten Jahr auf rund 250 Triebwerke bis 2025 auszubauen.

02.03.2024 - Felix Eisenhauer

 

Auf Twitter teilen     Auf Facebook teilen

---

---

Ihre Bewertung, Kommentar oder Frage an den Redakteur

 

---

Bewertungen, Kommentare und Fragen an den Redakteur

 

 

Haftungsausschluss - Die EMH News AG übernimmt keine Haftung für die Richtigkeit der Empfehlungen sowie für Produktbeschreibungen, Preisangaben, Druckfehler und technische Änderungen. (Ausführlicher Disclaimer)