Nordex und BioNTech kämpfen mit Verlusten, Gazprom reitet weiter auf Erfolgswelle
Von Gewinnern und Verlierern
An den Börsen tut sich derzeit so einiges. Die Märkte scheinen insgesamt ordentlich in Wallung zu kommen, wobei es sowohl Gewinner als auch Verlierer zu sehen gibt. Zu Letzteren zählt vor allem der Windanlagenbauer Nordex, der nach einem bisher unerklärlichen Unfall bei einem Windrad in Erklärungsnot geraten ist. BioNTech leidet derweil unter Fortschritten bei Covid-19-Medikamenten und Gazprom drückt dem europäischen Markt sehr erfolgreich seinen Stempel auf.
Über Langeweile können die Börsianer sich derzeit wohl wirklich nicht beschweren. Gleich mehrere Entwicklungen sorgen an den Märkten für Aufruhr. Etwa die großen Fortschritte bei Corona-Medikamenten, welche BioNTech (US09075V1026) ordentlich zusetzen. Manch einer macht sich Sorgen darum, dass mit einer Zulassung haushaltskompatibler Pillen die Nachfrage nach Corona-Impfstoffen noch weiter nachlassen könnten. In der Folge ging es mit der Aktie des Mainzer Biotech-Unternehmens in den letzten fünf Tagen um knapp 14 Prozent in die Tiefe.
Der Absturz, der Nordex an der Börse stürzen ließ
Noch härter traf es Nordex (DE000A0D6554) mit Verlusten von rund 15 Prozent im gleichen Zeitraum. Hier ist es vor allem der Einsturz eines Windrads vor einer Woche, welcher nicht nur die Anteilseigner vor so manche Frage stellt. Das Unternehmen kann bisher selbst nicht so recht sagen, was zu dem Unfall geführt haben könnte. Als Vorsichtsmaßnahme wurden nun aber erst einmal alle anderen Windkraftanlagen desselben Typs abgeschaltet, wie die „Ostsee-Zeitung“ berichtete. Betroffen sollen 19 Anlagen in Deutschland sein. Neue Erkenntnisse werden erwartet, sobald die Bergung vor Ort zu einem Abschluss kommt.
Während die Rostocker munter Rätselraten, schafft Gazprom (US3682872078) in Europa Fakten. Unter Hochdruck werden Vorbereitungen getroffen, um möglichst schnell Gas durch die umstrittene Ostsee-Pipeline Nord Stream 2 zu pumpen. Bisher sind dafür eigentlich noch nicht alle rechtlichen Vorgaben erfüllt und die hiesigen Behörden sind sich noch immer nicht sicher, ob hier alles mit rechten Dingen zugeht. Die Bundesnetzagentur in Bonn behält sich nach eigener Aussage sogar vor, ein Missbrauchsverfahren einzuleiten, sollten berechtigte Zweifel an der Einhaltung regulatorischer Vorschriften auftauchen. Beobachter vermuten, dass der Kreml derzeit nicht nur bewusst Druck auf die EU ausübt, sondern vielleicht sogar die aktuelle Gaskrise bewusst hervorgerufen haben könnte.
Wie lange geht das so weiter?
Es sind viele Spekulationen, die hier an den Börsen derzeit zu hören sind. Sicher ist für den Moment aber, dass die Aktie des russischen Versorgers von all dem schwer profitieren kann. Immer weiter ging es zuletzt in die Höhe und an der generellen Richtung ändern kleinere Korrekturen am Mittwoch erst einmal wenig.
Ganz ungefährlich ist die Lage von Gazprom für Anleger jetzt nicht. Mittlerweile ächzen ganze Nationen unter den rasant steigenden Gaspreisen und es ist nicht auszuschließen, dass es hier noch einmal richtig knallen könnte. Die Kurse des Versorgers könnten nach den jüngsten Höhenflügen dann empfindliche Korrekturen zu spüren bekommen. Nordex und BioNTech hängen hingegen etwas in der Luft. Hier werden kommende Nachrichten über die weitere Richtung entscheiden, die aber vielleicht auch noch eine Zeit lang auf sich warten lassen könnten.
Ist das schon eine Krise?
Insgesamt scheint es sich mit dem Bullenmarkt für den Moment erst einmal erledigt zu haben, nachdem auch die Gesamtmärkte aufgrund von Zinssorgen und anderer sich andeutender Krisen unter Druck geraten sind. Abzuwarten bleibt, ob die aktuellen Sorgen berechtigt oder nicht doch vielleicht etwas überzogen sind.
07.10.2021 - Andreas Göttling-Daxenbichler
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