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BioNTech weiter auf der Überholspur, Alibaba senkt Prognose, TeamViewer stürzt ab und Nel ASA scheitert endgültig an Widerständen

Kippt die Stimmung

NTG24 - BioNTech weiter auf der Überholspur, Alibaba senkt Prognose, TeamViewer stürzt ab und Nel ASA scheitert endgültig an Widerständen

 

Besonders in Deutschland stand der Donnerstag voll und ganz im Zeichen von Corona. Erneut gab es neue Rekordstände bei den Infektionszahlen zu beklagen und in der Politik wurde ein neuer Kurs für die Pandemie festgesetzt. Erfreulich für die Anleger von BioNTech: Impfungen spielen weiterhin eine sehr große Rolle.

So sollen nun bis Jahresende nach dem Willen der Regierung 27 Millionen Booster-Impfungen verabreicht werden, was ein mehr als ambitioniertes Ziel ist. BioNTech (US09075V1026) steht selbstredend gerne bereit, hier mit Impfdosen auszuhelfen, was sich finanziell mehr als lohnen dürfte. Zusätzlich kristallisiert sich immer mehr heraus, dass auch Impfungen bei Kindern ab fünf Jahren noch vor Jahresende starten werden.

All das verleiht der Aktie von BioNTech ordentlich Auftrieb. Im gestrigen Handel ging es um 1,55 Prozent in die Höhe, auf 5-Tages-Sicht freuen die Anteilseigner sich über ein Plus von satten 15,4 Prozent. So ziemlich alles spricht dafür, dass die Rallye sich noch eine Zeit lang fortsetzen wird. Die einzige Gefahr sind derzeit allenfalls mögliche Gewinnmitnahmen.

 

Alibaba verdient weniger

 

Mit grünen Vorzeichen war BioNTech am Donnerstag schon fast so etwas wie eine Ausnahmeerscheinung. Es gab einige Verlierer zu sehen, zu denen auch Alibaba (US01609W1027) mit Kursabschlägen von über zehn Prozent zählte. Der Grund dafür ist schnell gefunden. Der chinesische Online-Gigant musste seine Prognose für das laufende Jahr deutlich reduzieren.

Corona, diverse Regulierungen und eine immer stärkere Konkurrenz haben ganz offenbar ihre Spuren hinterlassen. Die Umsätze sollen nun um 20 bis 23 Prozent im Vergleich zum Vorjahr ansteigen. Das klingt im ersten Moment gar nicht schlecht, zuvor war allerdings von etwa 30 Prozent die Rede. Selbst die vorsichtigen Prognosen der Analysten wurden nun unterboten, fallende Kurse sind da nur die logische Konsequenz. Die Lage für Alibaba dürfte in den kommenden Wochen und wahrscheinlich auch Monaten angespannt bleiben. Immerhin konnte der Sturz auf ein 52-Wochen-Tief knapp verhindert werden, was jedoch ein mehr als schwacher Trost für die Anteilseigner ist.

 

Es wird nicht einfacher für TeamViewer

 

Auch TeamViewer (DE000A2YN900) musste im gestrigen Handel heftige Kursverluste wegstecken, was zeitweise neue Allzeit-Tiefs hervorbrachte. Ausnahmsweise waren dafür aber mal keine fragwürdigen Entscheidungen des Managements oder gesenkte Prognosen verantwortlich, was die Sache nur geringfügig besser macht. Ordentlich Druck gibt es von Seiten der Konkurrenz.

Der Mitbewerber AnyDesk teilte mit, sich neue Mittel in Höhe von 60 Millionen Euro gesichert zu haben. Damit soll daran gearbeitet werden, die eigene Software für große Unternehmen schmackhafter zu machen – und damit in direkte Konkurrenz zu TeamViewer zu treten. Noch ist AnyDesk an der Börse deutlich geringer bewertet als das große Vorbild. Wenn die jüngsten Entwicklungen sich so fortsetzen, könnte das sich aber eines Tages ändern. Die Anleger nehmen die Sache in jedem Fall ernst, was zu einer weiteren Verkaufswelle bei der ohnehin schon angezählten Aktie von TeamViewer führte.

 

Es hat nicht sollen sein

 

Ähnlich schwere Kursverluste gab es derweil auch bei Nel ASA (NO0010081235) zu sehen. Die Norweger fielen am Donnerstag an den hiesigen Börsen um 6,4 Prozent in die Tiefe und landeten per Handelsschluss bei 1,84 Euro. Das ist noch keine Katastrophe, aber zweifelsfrei eine dicke Enttäuschung. Immer mehr zeichnet sich ab, dass die jüngste Rallye nun endgültig zu einem Ende findet.

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Werbebanner ISIN-WatchlistDie größte Enttäuschung ist es, dass Nel wieder einmal keinen nachhaltigen Sprung über die 2-Euro-Linie auf die Beine stellen konnte. Seit Wochen versuchten die Bullen sich daran, dieses Kunststück über die Bühne zu bringen. Ein spürbares Abflauen der Stimmungslage rund um Wasserstoff machte ihnen dabei nun einen dicken Strich durch die Rechnung. Bleibt abzuwarten, was die nächsten Tage bringen. Unterhalb von 1,80 Euro könnte eine dauerhafte Trendwende drohen.

 

Immer wieder überraschend

 

Gerade noch schien alles gut zu laufen, dann plötzlich schlägt der Kurshammer zu. Der Donnerstag zeigte einmal mehr, dass so ziemlich kein Unternehmen vor spontanen Korrekturen sicher ist. Selbst am Boden liegend muss manches Papier noch heftige Verluste wegstecken, wie das Beispiel TeamViewer heuer eindrucksvoll zeigt.

Umso mehr ist das eine Erinnerung daran, Investments möglichst breit zu streuen, um von einer solchen Entwicklung nicht kalt erwischt zu werden. Selbst wenn so überhaupt gar nichts für fallende Kurse spricht, wie derzeit bei BioNTech, können sich Anleger nie in völliger Sicherheit wähnen. Schließlich sind positive Nachrichten immer schnell eingepreist und die nächste Überraschung kommt bestimmt.

 

19.11.2021 - Andreas Göttling-Daxenbichler

Unterschrift - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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