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Nel ASA gerät ins Straucheln, Valneva erhält eine Zulassung, Hensoldt hebt weiter ab, derweil sinkt TUI in gefährliches Terrain

Von Langeweile keine Spur

NTG24 - Nel ASA gerät ins Straucheln, Valneva erhält eine Zulassung, Hensoldt hebt weiter ab, derweil sinkt TUI in gefährliches Terrain

 

Die Börse kennt dieser Tage sowohl Gewinner als auch Verlierer – allerdings oftmals nur wenig dazwischen. Manche Titel schießen nur so in die Höhe, während es an anderer Stelle im hohen Tempo in Richtung Süden geht. Dabei die Nerven zu behalten, ist leichter gesagt als getan.

Zu den Enttäuschungen am Dienstag zählte unter anderem Nel ASA (NO0010081235). Zwar steht die nach Abschlägen von 4,8 Prozent noch immer auf einem recht ansehnlichen Niveau und in weiter Entfernung zur Marke bei 1,20 Euro welche unlängst noch als hartnäckiger Widerstand galt. Manch einer dürfte sich nach den fulminanten Kurssprüngen in der laufenden Woche aber vielleicht etwas mehr erwartet haben.

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Werbebanner EMH PM TradeAndererseits war es wohl abzusehen, dass die Aktionäre mit Gewinnmitnahmen nicht allzu lange warten würden. Zwar ergeben sich langfristig völlig neue Chancen, nachdem immer mehr westliche Partner nach Lösungen suchen, um von russischem Gas und Öl loszukommen. Daraus entstandene Kursgewinne stehen letztlich aber auf einem eher wackeligen Fundament, da es konkrete Ankündigungen zu erhöhten Investitionen in Wasserstoff allgemein oder Nel im Speziellen bisher noch nicht gab. Bleibt abzuwarten, wie die Bullen den kleinen Rückschlag von gestern heute verdauen werden.

 

Der erste Schritt ist getan

 

Gute Nachrichten hatte derweil Valneva (FR0004056851) im Gepäck. Das französische Unternehmen erhielt endlich eine Zulassung für seinen Corona-Totimpfstoff. Die gilt allerdings nicht in der EU, sondern in Bahrain, was den Erfolg erst einmal nicht schmälern soll. Das heiß erwartete Vakzin könnte jetzt schon bald auf die ersten Impflinge treffen.

Die Aktionäre reagierten darauf sichtlich erfreut und beförderten die Valneva-Aktie wieder über die Marke von 15 Euro befördern. Per Handelsschluss standen recht ordentliche 15,3 Prozent auf der Anzeigetafel, woraus sich ein Tagesgewinn in Höhe 2,5 Prozent ergibt. Sensationell ist das nicht unbedingt, zumindest aber ein Schritt in die richtige Richtung. Jetzt kommt es darauf an, ob wie erwartet auch die EMA bis Monatsende eine Zulassung aussprechen wird.

 

Die Party geht weiter

 

Sowohl über die tatsächlichen Kursgewinne als auch die weiteren Aussichten bei sämtlichen Impfstoff-Aktien dürften die Anteilseigner von Hensoldt (US42701C1071) derzeit nur müde lächeln. Seit die Bundesregierung massive Ausgaben für die Bundeswehr beschlossen hat, gibt es hier täglich neue Kursexplosionen zu sehen. Am Dienstag ging es um weitere 20,85 Prozent in Richtung Norden, ohne dass dies von besonderen Nachrichten lanciert worden wäre.

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Stattdessen reicht den Börsianern gerade einzig und allein die Aussicht auf deutlich höhere Auftragseingänge, um bei der Aktie von Hensoldt ein wahres Kursfeuerwerk abzufackeln. Wie die unzähligen Milliarden vom Bund genau eingesetzt werden, um die Bundeswehr wieder auf Vordermann zu bringen, ist bisher noch nicht bekannt. Bestellungen bei Hensoldt dürften aber so gut wie sicher sein und ganz abgesehen davon könnte schon sehr bald ein wichtiger Deal mit den USA beschlossen werden. Angesichts der völlig neuen Ausgangslage gehen die Zugewinne in Ordnung, Gewinnmitnahmen werden aber früher oder später nicht zu vermeiden sein. Wer den Einstieg verpasst hat, sollte sich ein Investment jetzt gut überlegen.

 

Die Sorgen wachsen

 

Die einen profitieren an der Börse vom neuen Krieg im Herzen Europas, andere geraten dadurch zunehmend unter Druck. In letztere Kategorie scheint derzeit TUI (DE000TUAG000) zu fallen. Darauf weist zumindest die jüngste Performance des Titels hin. Um satte acht Prozent ging es am Dienstag in die Tiefe, womit eine wichtige charttechnische Unterstützung nach unten durchkreuzt wurde.

Wie viel Bedeutung dem im aktuell schwer zerrütteten Marktumfeld zukommt, mag jeder für sich selbst entscheiden. Es macht die Ausgangslage für die Anteilseigner aber sicher nicht einfacher. Die sorgen sich aufgrund der anhaltenden Gefechte, immer neuer Sanktionen und einer beispiellosen Inflation um die Reiselust der Europäer im wichtigen Sommergeschäft. TUI selbst sprach zwar vor gar nicht langer Zeit von einem hohen Andrang. Das war allerdings noch bevor der Überfall auf die Ukraine startete. Neben Befürchtungen um negative Auswirkungen des Konflikts auf die Reisebranche treiben die Anleger auch Sanktionen um, welche einen russischen Großaktionär betreffen.

 

Nichts für schwache Nerven

 

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Werbebanner ISIN-WatchlistAuch für die kommenden Tage können die Anleger sich erst einmal nur darauf verlassen, dass sie sich auf nichts verlassen können. Der Ukraine-Konflikt beherrscht die Märkte weiterhin und sowohl die weitere Entwicklung bei den traurigen Auseinandersetzungen und Bombardierungen sind ungewiss als auch mögliche neue Sanktionsrunden. Dass solche noch kommen werden, ließen bereits mehrere Staaten andeuten. Damit ergeben sich in so ziemlich allen Branchen (vielleicht abseits der Rüstungsindustrie) enorme Risiken, aber eben auch große Chancen für alle, die ein gutes Händchen beweisen. Empfehlungen können ob der noch immer großen Unsicherheit guten Gewissens aber kaum ausgesprochen werden.

 

02.03.2022 - Andreas Göttling-Daxenbichler

Unterschrift - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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