Vonovia kann endlich wieder mit grünen Vorzeichen punkten

Haben die Bullen jetzt endlich genug?

 

Der Immobiliensektor steht nicht erst seit den aktuell großen Sorgen vor Inflation, Zinsen und Rezession schwer unter Druck. Schon seit Jahresbeginn wird an den Märkten darüber gemunkelt, wass hier eine Blase platzen könnte und das machte unter anderem der Aktie von Vonovia schwer zu schaffen.

Zwar rechnet niemand damit, dass Vonovia (DE000A1ML7J1) mit irgendwelchen Einbußen bei den Mieteinnahmen zu rechnen hätte. Sollte der Immobilienmarkt aber implodieren, würde sich das auf den Wert der Assets des Konzerns auswirken, was wiederum am Aktienkurs nicht spurlos vorbeigehen würde. Darauf haben die Anleger sich mehr oder weniger eingestellt und die Kurse gaben seit Jahresbeginn um rudn 25 Prozent nach.

Zuletzt schien der Ausverkauf immer mehr an Tempo zu gewinnen und gar keine Grenzen mehr zu kennen. Am Dienstag konnten die Bullen nun aber endlich wieder ein Ausrufezeichen setzen. Kurz vor Erreichen der Marke von 30 Euro sorgten die für eine spontane Gegenbewegung. Bis Handelsschluss ging es gestern auf 31,62 Euro aufwärts. Das entspricht einem Tagesgewinne von 2,46 Prozent, was Vonovia an einem insgesamt schwachen Handelstag an die Spitze des DAX beförderte.

 

Das Ganze ist als ein Achtungserfolg und als klares Anzeichen dafür anzusehen, dass die Unterstützung bei 30 Euro eine recht hohe Stabilität aufweist. Viel mehr lässt sich in den spontanen Kurssprung aber nicht hineininterpretieren, denn angesichts der herben Verlust der vergangenen Wochen fällt der kaum weiter ins Gewicht. Die Lage bleibt also weiterhin angespannt.

 

Es darf spekuliert werden

 

Ob Vonovia von hier aus wieder höhere Kursregionen in Angriff nehmen können wird, darf momentan wohl eher bezweifelt werden. Zu schlecht fällt die Stimmung an den Märkten aus, gerade im Immobiliensektor. Vielleicht wird die Fed mit der heute anstehenden Zinsentscheidung das Sentiment am Gesamtmarkt wieder etwas verbessern. Möglich ist aber auch, dass das Gegenteil eintritt. Für die Anleger gibt es in jedem Fall keinen Grund, jetzt schon die Füße hochzulegen.

 

15.06.2022 - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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