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Vonovia verkauft einen nicht unerheblichen Anteil seines Portfolios an die Stadt Dresden, was an den Märkten durchaus positiv aufgenommen wird

Vonovia reduziert die Schuldenlast

NTG24 - Vonovia verkauft einen nicht unerheblichen Anteil seines Portfolios an die Stadt Dresden, was an den Märkten durchaus positiv aufgenommen wird

 

Mehr als ein Jahrzehnt lang waren Schulden für Europas größten Vermieter in Form von Vonovia kein Problem. Geld war billig zu bekommen und so wurde ein Projekt nach dem nächsten aus dem Boden gestampft. Mit der Zinswende hat sich das Umfeld aber grundsätzlich geändert und der hohe Schuldenstand hat sich zu einem echten Problem entwickelt. Eben dieses wird aber bereits beherzt angegangen.

Neue Projekte wurden von Vonovia (DE000A1ML7J1) schon vor einer ganzen Weile auf Eis gelegt. Zusätzlich dazu arbeitet man daran, Teile des Tafelsilbers zu veräußern. Kürzlich wurde bekannt, dass 1.213 Wohnungen an die städtische Wohnungsgesellschaft WiD Wohnen in Dresen veräußert wurden. Darüber berichtete unter anderem das „Handelsblatt“. Dem vorausgegangen waren laut Vonovia-Chef Rolf Buch „harte Verhandlungen“.

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Letztlich ist es den Aussagen des Managers zufolge aber gelungen, die Assets zum Buchwert zu verkaufen, worin ein wichtiges Signal gesehen wird. Den Bewertern werde damit gezeigt, dass solche Transaktionen auch jetzt noch durchaus möglich sind. Zudem habe man mit dem Deal gleich zwei wichtige Ziele erreicht. Dazu zählen der weitere Abbau von Schulden und eine verstärkte Zusammenarbeit mit der Stadt Dresen. Positiv aufgenommen wurde die Meldung derweil auch an den Märkten. Die Vonovia-Aktie konnte vor dem Wochenende um etwas mehr als ein Prozent bis auf 20,73 Euro zulegen.

 

Vonovia: Noch lang nicht am Ende

 

Insgesamt bringt der Deal Vonovia laut eigener Aussage 87,8 Millionen Euro ein. Zum verkauften Paket gehören neben den angesprochenen Wohnungen auch Grundstücke mit einer Fläche von rund zwölf Hektar. Das Ganze muss im Dezember noch vom Stadtrat abgesegnet werden, ansonsten sind aber keine weiteren Hürden mehr zu nehmen. Es ist aber längst nicht der letzte Verkauf, den Vonovia anstrebt.

Um die Zinslast zu senken und damit die Bilanz zu stärken, was letztlich Kapitalerhöhungen vermeiden soll, verhandelt Vonovia an noch weitaus größeren Vorhaben. In Schleswig-Holstein wird Medienberichten zufolge der Verkauf von etwa 18.000 Wohnungen angestrebt, die zur im Jahre 2018 übernommenen Tochter Buwog zählen. Experten schätzen das Volumen eines entsprechenden Deals auf etwa drei Milliarden Euro. Die Verkäufe in Dresden fallen da im direkten Vergleich recht überschaubar aus.

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Für die Anleger bleibt die Entwicklung ein zweischneidiges Schwert. Vonovia bleibt angesichts der sich grundsätzlich veränderte Rahmenbedingungen kaum eine andere Wahl, als sich zu reduzieren. Dadurch fehlt es den Aktionären aber auch an Wachstumssignalen. Das macht sich beim Aktienkurs bemerkbar. Trotz einer Phase der Erholung notiert jener im 2-Jahres-Vergleich mit über 60 Prozent im roten Bereich. Derartige Verluste lassen sich kaum in irgendeiner Weise beschönigen.

 

Der Blick in die Glaskugel

 

Vonovia scheint von der Zinswende zu Beginn kalt erwischt worden zu sein, doch mittlerweile präsentiert das Management sich immer selbstsicherer und sendet damit auch an die Aktionäre wichtige Signale. Es herrscht keine völlige Verzweiflung mehr und manch einer blickt vielleicht sogar wieder optimistisch in Richtung Zukunft. Die hohen Zinsen werden so schnell nicht verschwinden, doch Vonovia blickt im Kern auf ein sehr gesundes Geschäftsmodell. Die Mieteinnahmen wachsen beständig, was sich trotz sinkender Immobilienbewertungen fortsetzen dürfte. Denn bekanntlich ist Wohnraum in Deutschland knapp.

Es ist daher absehbar, dass die Mieten weiter steigen werden und damit auch die Umsätze bei Vonovia. Gelingt es, die Schuldenlast weit genug zu reduzieren, könnte der Konzern damit wieder auf einen gesunden Weg zurückfinden, und vielleicht wurde der Tiefpunkt bereits überschritten. Es bleiben sehr viele Ungewissheiten und mindestens in Teilen ist die Vonovia-Aktie eine spekulative Angelegenheit. Das bedeutet aber nicht, dass das Papier aus Anlegersicht gänzlich uninteressant wäre.

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30.10.2023 - Andreas Göttling-Daxenbichler

Unterschrift - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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