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Die Wohnungsbranche schlägt Alarm und auch bei der Aktie von Vonovia machen sich wieder einmal Sorgen breit

Die Rekordjahre kehren so schnell nicht zurück

NTG24 - Die Wohnungsbranche schlägt Alarm und auch bei der Aktie von Vonovia machen sich wieder einmal Sorgen breit

 

Vonovia machte bereits zu Beginn des Jahres auf sich aufmerksam, als das Unternehmen ankündigte, zunächst keine neuen Neubauprojekte mehr in Angriff nehmen zu wollen. Nun schlägt auch die Branche insgesamt Alarm und warnt vor zurückgehenden Aufträgen aufgrund von gleich mehreren Problemen. Das macht auch der Vonovia-Aktie zu schaffen.

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Zwar betont Vonovia (DE000A1ML7J1), dass neue Projekte lediglich auf Eis liegen würden und nicht generell abgesagt wurden. Es soll aber auf günstigere Marktbedingungen gewartet werden. Aktuell stehen neuen Vorhaben sowohl gestiegene Bauzinsen als auch höhere Materialkosten im Weg. Ein Trend, der sich längst nicht nur bei Deutschlands größtem Vermieter bemerkbar macht. Die ganze Branche scheint immer mehr unter den Gegebenheiten zu leiden und einige Vertreter fordern nun sogar ein Sondervermögen für den Bau von neuen Wohnungen nach dem Vorbild bei der Bundeswehr.

Deutlich zurückgehende Zahlen bei Neubauprojekten schreckten im gestrigen Handel auch die Börse auf. Immer mehr Bauherren begeben sich in eine abwartende Haltung und manches Bauunternehmen fürchtet schon um die eigene Existenz. Beschwert wird sich vor allem über zu hohe Kosten, durch welche Mieten bei Neubauten bei bis zu 17,50 Euro pro Quadratmeter liegen müssten. Einige besonders besorgte Naturen sprechen gar von 20 Euro pro Quadratmeter. Bei derartigen Mietern dürfte auch Vonovia nur auf wenig Interesse stoßen.

 

Zurück zur Normalität?

 

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Werbebanner EMH PM TradeAllerdings gibt es auch Gegenstimmen zu der recht hohen Dramatik, mit der gerade vor einem Kollaps beim Wohnungsbau gewarnt wird. Der Konjunkturforscher Oliver Holtemüller sagte etwa gegenüber dem „MDR“, dass sich die Branche derzeit lediglich aus einem Boom zurück in die Normalität begeben würde. Speziell die Bauzinsen würden sich wieder an ein Niveau angleichen, das aus vergangenen Jahren noch bekannt ist. Zudem seien die Preise bei Baustoffen teils schon wieder sichtlich am Sinken, auch wenn derzeit noch durch die Bank mehr gezahlt werden muss als vor fünf Jahren.

Sollten die Bauvorhaben aber weiter sinken, werden zwangsläufig auch die Preise weiter nachgeben. Das ergibt sich schlicht aus einer dann zurückgehenden Nachfrage. Zumindest dieses Problem könnte sich also bestenfalls mehr oder weniger von selbst erledigen. Die Baubranche müsse sich jetzt in erster Linie wieder daran gewöhnen, von Jahren des Booms zurück in kühlere Zeiten zu finden.

Das sieht natürlich längst nicht jeder so und von Bauunternehmen gibt es Warnungen, dass bei zurückgehenden Aufträgen Fachkräfte abwandern könnten, welche dann so schnell auch nicht zurückkommen würden. Es treffen hier also zwei unterschiedliche Ansichten aufeinander und wer am Ende Recht hat, das mag an dieser Stelle jeder für sich selbst entscheiden. Die Wahrheit liegt aber erfahrungsgemäß irgendwo in der Mitte.

 

Vonovia unter Druck

 

Nicht zu verleugnen ist, dass der Dämpfer im Bauwesen sich auf die Aktie von Vonovia auswirkt, und das recht nachhaltig. Das Papier hat sich im Wert auf Jahressicht mehr als halbiert, trotz einer recht ansehnlichen Erholungsbewegung in den letzten Wochen. Jene geriet am Donnerstag ob der schlechten Neuigkeiten auch wieder ins Stocken. Nachdem Vonovia tags zuvor noch mit der 20-Euro-Marke flirtete, ging es nun um knappe drei Prozent auf nur noch 18,74 Euro abwärts.

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Werbebanner Zürcher BörsenbriefeDas sind Kurse, die es abseits der Tiefststände aus dem März zuletzt vor rund zehn Jahren zu beobachten gab. Nun lässt sich darüber streiten, ob auch die Vonovia-Aktie schlicht den Weg zurück zur Normalität antritt oder nicht. Vor allem in den letzten Wochen erscheinen die Abschläge aber teils dezent übertrieben und allein deshalb ergibt sich auch durchaus noch Aufwärtspotenzial. Eine Rückkehr zu Kursrekorden aus dem vergangenen Jahr sollten die Anteilseigner aber erst einmal nicht erwarten. Der Boom ist schlicht vorbei und er wird auch über Nacht nicht einfach zurückkommen.

 

21.04.2023 - Andreas Göttling-Daxenbichler

Unterschrift - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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