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Vonovia sitzt auf Wärmepumpen, die mangels entsprechenden Netzausbaus nicht in Betrieb gehen können

Das heizt die Diskussionen an

NTG24 - Vonovia sitzt auf Wärmepumpen, die mangels entsprechenden Netzausbaus nicht in Betrieb gehen können

 

Das Thema Heizungen erhitzt in Deutschland derzeit die Gemüter, allerdings nicht aufgrund wohlig warmer Temperaturen in den eigenen vier Wänden. Stattdessen gibt es hitzige Diskussionen um die Pläne von Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck, der nach Ansicht der Kritiker den Menschen die Wärmepumpe „mit der Brechstange“ verordnen will. Vonovia tritt in dieser Sache eigentlich als Vorreiter auf.

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Bereits Anfang vergangenen Jahres rief der Vermieter ein Sonderprogramm für Wärmepumpen ins Leben. Geplant wird auch weiterhin damit, innerhalb von fünf Jahren 6.000 Wärmepumpen zu installieren. Zusätzlich sollen die eigenen Immobilien im großen Stil mit Photovoltaik-Anlagen ausgestattet werden. In einem ersten Schritt hat Vonovia (DE000A1ML7J1) bereits im September 115 Wärmepumpen installiert, wie die „Welt“ berichtet. Jene sollen in 108 Gebäuden 671 Wohnungen beheizen. Allerdings scheint der Konzern dabei auf so manches Problem zu stoßen.

Vonovia ließ kürzlich mitteilen, dass die Anlagen bisher noch nicht in Betrieb seien und auch nicht in Betrieb genommen werden könnten. Das wird zurückgeführt auf einen mangelnden Netzausbau, durch den schlicht nicht genügend Strom bereitstünde. Dabei wurde nicht ausgeführt, in welchen Städten solche Probleme auftreten. Das ist aber auch gar nicht notwendig, um die Diskussionen wieder hochkochen zu lassen. Unter anderem CDU und FDP nutzen die Aussagen des Immobilienkonzerns, um auf Nachbesserung bei den geplanten Gesetzen rund um das Thema zu pochen.

 

Könnte sich das für Vonovia lohnen?

 

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Werbebanner ClaudemusOb Vonovia das Ganze bewusst inszeniert hat und für Schlagzeilen sorgen will, darüber lässt sich nur spekulieren. Sollten die Vorhaben von Robert Habeck abgemildert werden, würde es dem Wohnungskonzern aber sicherlich nicht zum Nachteil sein. Gerade an der Börse machen sich die Anlegerinnen und Anlegern schon seit einer Weile Sorgen um steigende Kosten, die nicht in jedem Fall durch steigende Mieten abgefangen werden können. Bei großen Investitionen ist das vor allem kurzfristig oftmals ein Ding der Unmöglichkeit. Mit etwas mehr Spielraum bei Heizungen im Rücken könnte die Lage sich hier zumindest in der Theorie etwas entspannen.

Bisher ist allerdings nicht bekannt, ob im Wirtschaftsministerium schon ein Umdenken stattgefunden hat oder nicht. Somit ergeben sich aus Anlegersicht auch keine neuen Signale und die Diskussionen um Umweltverträglichkeit und Wirtschaftlichkeit von deutschen Heizungen dürfte noch eine ganze Weile lang die Republik in Atem halten.

Wahrscheinlich gibt es für die Vonovia-Aktie aber ohnehin spannendere Themen. Mehr als irgendwelche Kosten durch Heizungsumrüstungen oder den laufenden Betrieb lasten auf dem hochverschuldeten Konzern steigende Zinsen. Zwar haben Optimisten noch nicht ganz die Hoffnung aufgegeben, dass jene in absehbarer Zeit wieder etwas nachlassen könnten. Die Notenbanken haben aber zuletzt explizit keine klaren Signale in diese Richtung ausgesendet und die hohe Inflation hält sich bisher hartnäckig. Von Entwarnung kann da kaum die Rede sein.

 

Reicht das?

 

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Werbebanner EMH PM TradeNatürlich wurde die Problematik im Management bereits erkannt und begegnet wird dem Ganzen unter anderem mit der Veräußerung von einigen Objekten, um das Finanzpolster etwas aufzubessern und gleichzeitig die Zinslast zu senken. Derartige Pläne wurden an der Börse auch nicht unbedingt schlecht aufgenommen. Sie reichen aber auch nicht aus, um der Vonovia-Aktie zu einem fulminanten Comeback zu verhelfen. Zu Beginn der neuen Woche bleibt das Papier zwar ein gutes Stück über den Tiefstständen aus dem März, aber eben dennoch auf sehr überschaubarem Niveau.

Am Montag bekam die Aktie es auch schon wieder mit Gegenwind zu tun und es ging um 1,1 Prozent auf 18,46 Euro in Richtung Süden. Das ist zwar kein Beinbruch, aber dass den Bullen doch vergleichsweise schnell die Puste auszugehen scheint, spricht ziemlich deutlich für eine noch immer vorhandene Skepsis an den Märkten. Dafür gibt es leider auch noch immer genügend schlagkräftige Argumente.

 

09.05.2023 - Andreas Göttling-Daxenbichler

Unterschrift - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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