Der Crash der Adler Group setzt Vonovia unter Druck

Droht hier der nächste Kurssturz?

 

Nachdem die KPMG der Adler Group das Testat für die jüngste Bilanz versagt, stürzte die Aktie des Immobilienkonzerns zeitweise um rund 40 Prozent in die Tiefe und die Leerverkäufer sahen sich in ihren Vorwürfen bestätigt. Das setzt jetzt auch Vonovia zu, denn der Vermieter ist mit einem Anteil größter Einzelaktionär der Adler Group.

Trotz des katastrophalen Absturzes und des sich erhärtenden Verdachts auf Betrugsmomente hält Vonovia (DE000A1ML7J1) an seiner Beteiligung fest und bezeichnet diese als reine Finanzinvestition. Immerhin wird nicht geplant, die Anteile weiter aufzustocken. Dennoch gibt es Kritik sowohl von Seiten der Shortseller als auch der Anleger. Fraser Perring twitterte etwa, dass Vonovia mit seiner Entscheidung derzeit Geld von Anlegern verbrenne.

Zumindest für den Moment ist das nicht ganz falsch, denn der Crash bei der Adler Group ließ auch die Vonova-Aktie im gestrigen Handel um rund 6,5 Prozent in die Tiefe fallen. Gleichzeitig gab es Kritik an Aussagern von Vonovia, dass die Mieten aufgrund der aktuellen Entwicklung (stark) anziehen könnten. Das wiederum zog den Zorn der Verbraucherschützer auf das Unternehmen.

Unter dem Strich gibt es momentan also einiges an Gegenwind für Vonovia und die Aktie kann sich dem derzeit kaum erwehren. Im frühen Handel am Dienstag konnten nur geringfügige Zugewinne verzeichnet werden, welche die gestrigen Abschläge nicht ansatzweise auszugleichen vermochten.

 

Da kann einem angst und bange werden

 

Es ist ein denkbar schlechter Zeitpunkt für Vonovia, um die eigenen Anleger zu verärgern. Denn schon jetzt notiert die Aktie des Immobiliennunternehmens unter dem Stand nach dem Corona-Crash im Jahr 2020. Es fehlt also nicht mehr viel, um neue Tiefststände zu erreichen und damit weitere Verkaufssignale zu erzeugen. Wer hier investiert ist, dürfte jetzt ganz besonders auf gute Nachrichten hoffen. Darauf verlassen, dass solche demnächst kommen werden, kann man sich aber freilich nicht.

 

03.05.2022 - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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