Plug Power mit goldenen Zukunftsaussichten, Nel ASA als Sorgenkind

Sektor der erneuerbaren Energien rückt wieder in den Fokus der Investoren

 

Plug Power und Nel ASA können nach einem schwachen Start heute überzeugen. Plug Power überzeugt mit Kooperationen, während Nel sich zum Sorgenkind entwickelt.

Der Sektor der erneuerbaren Energien entwickelte sich im Pandemiejahr 2020 überragend. Nach den Kurssteigerungen von teilweise über 100 % folgte im Jahr 2021 die längere Konsolidierungsphase, und auch das Börsenjahr 2022 begann durch die Unsicherheiten im Zuge der anstehenden Zinserhöhungen der FED alles andere als positiv. Langfristig ausgerichtete Investoren könnten die günstigen Kurse nun zum Einstieg nutzen.

Zudem hat der Klimawandel trotz der Corona-Pandemie nicht an Relevanz verloren und wird global weiter angeregt thematisiert. Im Fokus der Forschung und der Entwicklung einer Vielzahl von Unternehmen steht die Energiegewinnung durch Wasserstoff aus nachhaltigen Energiequellen. Experten schätzen den globalen Markt für die Wasserstoffbranche auf bis zu 220 Milliarden US-Dollar pro Jahr bis 2030. Von dem wachsenden Wasserstofftrend dürften besonders zwei Unternehmen nachhaltig von profitieren können, Plug Power (US72919P2020) und Nel ASA (NO0010081235).

 

Plug Power der Branchenprimus

 

Das US-Unternehmen wagte bereits 1999 den Schritt an die Börse. In den 20 Jahren an der Börse war Plug Power noch nie wirklich rentable und in den Fokus der Börsianer geriet das Unternehmen erst im Jahr 2020. Plug Power fertigt Wasserstoffbrennzellen für die Autoindustrie, beliefert Großkunden mit Wasserstoff und produziert Anlagen zur Wasserstoffherstellung. Plug Power zeichnet besonders die Vielzahl von strategischen Partnerschaften mit internationalen Industrieunternehmen aus. So soll zusammen mit Airbus (NL0000235190) an einer Dekarbonisierung des Flugverkehrs gearbeitet werden und zusammen mit dem französischen Autobauer Renault (FR0000131906) plant Plug Power eine Revolution der Mobilität.

Zwar ist es für Plug Power noch ein weiter Weg in die Profitabilität, doch im Gegensatz zur Konkurrenz kann Plug Power operativ ein konstant hohes Umsatzwachstum im Bereich zwischen 15-25 % verzeichnen. Was hierbei noch viel wichtiger ist, dass dies dem Wasserstoffspezialisten gelingt, ohne die Verluste weiter auszuweiten.

Der Umsatz soll im Geschäftsjahr 2022 zwischen 900-925 Millionen US-Dollar liegen und auch an den ambitionierten mittelfristigen Zielen hält das Management weiter fest. Im Jahr 2025 soll der Umsatz bereits bei 3 Milliarden US-Dollar liegen und eine Bruttomarge von 30 % erreicht werden. Diese Ziele sind zwar ambitioniert, doch in Anbetracht des potenziellen Marktes ist zumindest der Umsatzausblick durchaus realistisch.

Die Aktie von Plug Power gewinnt im heutigen Handel 6,21 % hinzu und schließt den Handelstag bei 18,21 € pro Anteil. Damit konnte der Abwärtstrend der sich seit November etabliert hatte zumindest kurzzeitig gestoppt. Für eine nachhaltige Trendumkehr müssen in dieser Woche weitere starke Tage folgen. Die Performance von -68,51 % YTD macht auf den ersten Blick wenig Hoffnung, doch bei starken Zahlen für das letzte Quartal 2021 könnte der hochvolatile Titel wieder zu einer Rally ansetzen.

 

Nel ASA – Das norwegische Sorgenkind

 

Ähnlich deprimierend sieht aus charttechnischer Sicht die Aktie des norwegischen Wasserstoffspezialisten Nel ASA aus. Erschwerend kommt hinzu, dass Nel auch operativ in der Vergangenheit nur zu enttäuschen wusste. Die Umsatzprognosen konnten in keinem der vergangenen 24 Quartale erreicht werden und bei Umsatzsteigerungen im Bereich von 5-10 % wurde der operative Verluste stetig ausgebaut. Im Vergleich zu den ersten 9 Monaten 2020 hatte sich der erwirtschaftete Verlust in den ersten 9 Monaten 2021 sogar mehr als verdoppelt.

Gleichzeitig können Rebound-Trader mit dem Titel häufig eine hohe Rendite erwirtschaften. So gehört die Aktie von Nel ASA mit einem Plus von 8,2 % zu den Performance-Besten im heutigen Handel.

 

26.01.2022 - Felix Eisenhauer

 

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