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BioNTech mit enormem Druck, bei Valneva fehlt es Anlegern an Geduld, die Lufthansa kann endlich abheben und TeamViewer steht vor der nächsten Enttäuschung

Die Karten werden neue gemischt

NTG24 - BioNTech mit enormem Druck, bei Valneva fehlt es Anlegern an Geduld, die Lufthansa kann endlich abheben und TeamViewer steht vor der nächsten Enttäuschung

 

Im laufenden Jahr waren Aktien von Impfstoffherstellern lange Zeit schon fast so etwas wie eine sichere Bank. Speziell im ersten Halbjahr ging es mit den Kursen in der Branche immer weiter in Richtung Norden, wofür unter anderem eindrucksvolle Absatzzahlen sorgten. Nun sollte man meinen, mit einer sich andeutenden neuen Coronawelle in Europa sollten die Titel weiter zulegen können.

Das Gegenteil ist momentan allerdings der Fall, was sich beispielsweise bei BioNTech (US09075V1026) zeigt. Hier purzelten die Kurse am Freitag um rund 17,4 Prozent in die Tiefe. Verantwortlich dafür waren unter anderem große Fortschritte bei der Entwicklung von Corona-Medikamenten verkündet wurden. Die stammten ausgerechnet vom eigenen Partner Pfizer und sie lassen den Schrecken rund um Infektionen ein wenig in den Hintergrund treten.

Zusätzlich werden die Kurse von zweifelhaften Nachrichten belastet, welche unter anderem von der Verhaftung ranghoher Mitarbeiter sprechen. Es bedarf allerdings nur einer kurzen Recherche via Google, um solche und andere Behauptungen zu entkräften. Auch wenn die meisten Anleger auf Fake News nicht hereinfallen dürften, so hilft die derzeit hohe Frequenz von Falschmeldungen BioNTech auch nicht eben weiter.

 

Valneva bekommt keine Vorschusslorbeeren mehr

 

Schwer zu leiden unter der gegenwärtigen Nachrichtenlage hatte auch der französische Impfstoffhersteller Valneva (FR0004056851). Der verfügt bisher noch immer über keine Zulassung in Europa oder den USA und lebt einzig und allein von der Aussicht darauf, dass eine solche recht bald für den eigens entwickelten Tot-Impfstoff gegen Corona kommen könnte.

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Werbebanner ZB-SeminarMit der Geduld der Anleger scheint es allerdings nicht mehr weit her zu sein, was auch nicht weiter verwunderlich ist. Nachdem an der Medikamentenfront immer neue Fortschritte erzielt wurden, stellt sich die ernsthafte Frage, ob es im kommenden Jahr überhaupt noch nennenswerten Bedarf für ein neues Corona-Vakzin geben wird, auch wenn es sich dabei um einen Tot-Impfstoff handeln mag. Nicht wenige Aktionäre scheinen eher zu einer negativen Einschätzung zu kommen, zumindest lassend das die heftigen Abschläge vom Freitag vermuten.

 

Die Lufthansa ist zurück

 

In die andere Richtung drehte derweil die Lufthansa (DE0008232125), welche seit Beginn der Pandemie ein Abo auf einen Verliererplatz gebucht hatte. Erfreuliche Quartalszahlen mit schwindelerregenden Zuwächsen im Frachtverkehr lassen die Anleger nun aber wieder zunehmend positiv in die Zukunft schauen. Auch mancher Analyst stellte der Airline jüngst wieder eine gute Prognose aus.

Das reichte aus, um der Lufthansa in dieser Woche Zugewinne von mehr als 21 Prozent zu ermöglichen. Zum ersten Mal seit den Kursstürzen im September wird damit wieder an der 7-Euro-Linie gekratzt und mit etwas Glück könnte sich hier gerade ein waschechtes Comeback in der Mache befinden. Auch wenn Corona noch nicht besiegt ist, so locken Fortschritte bei den Impfkampagnen und deutlich lockerere Regelungen wieder mehr Menschen in Flugzeuge und es ergeben sich langfristig wieder freundlichere Aussichten. Noch müssen die Bullen aber deutlich nachlegen, um auch charttechnisch die Wende einzuleiten.

 

TeamViewer muss wieder bluten

 

Auch bei TeamViewer (DE000A2YN900) gab es in den letzten Tagen gute Neuigkeiten zu hören. Eine echte Sensation blieb zwar aus, immerhin konnte das deutsche Unternehmen aber jüngst schwarze Zahlen schreiben. Damit hatte nach der letzten Gewinnwarnung wohl längst nicht jeder gerechnet und entsprechend war bei den Kursen eine ansehnliche Erholung zu sehen.

Jene beförderte die Aktie des Software-Herstellers binnen kürzester Zeit von etwa 12,60 Euro bis auf knapp 15 Euro in die Höhe. Genau dort bröckelte das Vertrauen der Anteilseigner aber dann schon wieder und bis zum Wochenende ging es auf 14,12 Euro abwärts. Die Ergebnisse mögen nicht ganz so schlimm wie befürchtet ausgefallen sein. An den mittel- und langfristigen Aussichten hat das aber so überhaupt nichts verändert. Dem noch im vergangenen Jahr teils überoptimistischen Management fliegen derzeit Bestrebungen nach einem (zu?) schnellen Wachstum etwas um die Ohren und spätestens jetzt ist klar, dass die Geschäfte so schnell nicht mehr auf das Niveau zurückkehren werden, welches noch mitten im Lockdown erreicht werden konnte.

 

Hochmut kommt vor dem Fall

 

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Werbebanner ISIN-WatchlistTeamViewer ist ein hervorragendes Beispiel dafür, dass sowohl Anleger als auch Vorstände sich selbst in guten Zeiten über den eigenen Erfolg nie zu sicher sein sollten. Im Zweifel reicht nur ein kleiner Rückschlag, um eine enorme Rallye innerhalb weniger Tage zu egalisieren. Eben das scheint sich immer mehr auch bei BioNTech, Valneva und weiteren Herstellern von Impfstoffen anzukündigen. Obwohl das Coronavirus auf große Comeback-Tour quer durch Europa geht, zeichnet sich ab, dass Impfungen künftig nicht das einzige Mittel für eine Bekämpfung sein werden. Dass zusätzlich die Konkurrenz immer größer und härter wird, hilft da nicht eben weiter. Wie so oft können derzeit vor allem solche Anleger profitieren, welche schon frühzeitig gegen das allgemeine Sentiment setzten. Dennoch ist der Blick in die Glaskugel natürlich kein besonders verlässlicher Anlageberater.

 

07.11.2021 - Andreas Göttling-Daxenbichler

Unterschrift - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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  • - 07.11.2021 16:52:22 Uhr


 

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