BioNTech: Im Gegensatz zu Valneva Herabstufung auf VERKAUFEN – Chartbruch bestätigt unsere kontinuierlichen Warnungen
Woher sollen neue durchgreifende Aktienimpulse kommen?
Nicht erst seit der im Oktober 2021 publizierten Nachricht, dass sich VALNEVA im fortgeschrittensten Stadium der Entwicklung ihres Corona-Totimpfstoffs VLA 2001 befindet und überragende Ergebnisse der 3. Klinischen Testphase nun vermeintlich eine schnelle (bislang jedoch auch ebenfalls noch nicht eingetretene) Zulassung ermöglichen sollten, sondern erst Recht auch mit dem zusätzlich zunehmenden globalen Durchsetzen der weit milderen, grippeähnlichen Omikron-Mutante des Virus, der zusätzlichen Marktlancierung insbesondere des nachgewiesen hoch wirksamen PFIZER-Corona-Medikaments PAXLOVID, der damit absehbaren Irrelevanz eines künftig speziell designten Omikron-Vakzins, der voraussichtlich erst frühestens in ca. 4 Jahren möglicherweise (nach und nach) profitabel werdenden weiteren mRNA-Krebstherapie-Forschungen und schließlich angesichts der folglich schon ab 2022 hoch absehbaren zunehmenden Konzernergebniseinbrüche von BioNTech haben wir in einer demzufolge von uns stets attestierten deutlichen Aktien-Überbewertung allein seit Jahresbeginn 2022 in nicht weniger als 7 serienweisen Analysen strikt von einem Kauf der Aktie abgeraten.
Seit unserem ersten publizierten Artikel allein in diesem Jahr vom 03.01., dem ersten Börsenhandelstag des Jahres, ist die Aktie von BIONTECH (US09075V1026) gegenüber ihrem Jahresschlussstand 2021 (257,56 USD) nun bis heute aktuell weiter auf 128,01 USD eingebrochen und hat sich damit ein weiteres Mal halbiert, nachdem sie ausgehend von ihrem am 10.08.2021 verzeichneten Rekordhoch bei 463,93 USD bis zu o.g. Jahresendkurs ebenfalls bereits um - 44,5 % abgestürzt war.
Auch wenn unsere stets klar und offen kommunizierten ablehnenden Einschätzungen zur BioNTech-Aktie gemäß der Leserresonanz in diversen Medienplattformen offenkundig kaum auf ungeteilten Beifall gestoßen sind, sehen wir uns im Nachhinein in unseren stets objektiv unter die Lupe genommenen diversen relevantesten Einzelfaktoren in der letzten Endes sehr kritischen Gesamteinstufung der Aktie jedoch natürlich rundum bestätigt und stufen die Aktie nach der schon fast zu befürchtenden und schließlich gestern am 07.03. erfolgten Unterschreitung der entscheidenden Langfrist-Aufwärtstrendunterstützung bei 134 USD (etabliert seit dem 13.03.2020, unmittelbar vor dem Corona-Impfstoff-Durchbruch von COMIRNATY bei BioNTech und ihrem Entwicklungs-/ Vertriebspartner PFIZER (US7170811035)) daher in unserer fundamental völlig unveränderten Gesamtbewertung nun in aller Konsequenz von „KEIN KAUF“ (letzte Analyse vom 26.02., siehe hier) ein weiteres Mal auf VERKAUFEN herab.
Denn bereits schon angefangen mit der am 18.10.2021 erfolgten Verlautbarung von VALNEVA (FR0004056851), ihr entwickelter Totimpfstoff VLA2001 auf Basis chemisch deaktivierter sog. Spike- (S-)Proteine zur Übertragung des Virus werde auf Basis überragender Ergebnisse der 3. Klinischen Testphase sowie einer üblicherweise zudem besseren Verträglichkeit als die Aktivvirus-mRNA-Impfstoffe wie z.B. von BioNTech/Pfizer oder auch MODERNA (US60770K1079) voraussichtlich in Kürze von den seinerzeit angefragten Gesundheitsbehörden der EU (EMA), von Großbritannien (MHRA) sowie Bahrain zugelassen, sahen wir für diese mRNA-Vakzinhersteller sofort ein künftig nicht unerhebliches potenzielles Wettbewerbsrisiko, bestätigt auch durch den taggleich bereits deutlichen Sturz dieser Aktien nach der Valneva-Meldung, die ihrerseits an diesem Tag eine Kursexplosion um + 33 % verzeichnete (siehe hier unsere damalige Analyse).
Auch wenn Valneva seither mit der aufgrund angeblicher Vertragsverletzungen erfolgten kompletten Stornierung des geschlossenen Lieferabkommens durch die britische Regierung Mitte November einen empfindlichen Rückschlag erlitt, ist der rein medizinisch abzuklärende Zulassungsantrag bei der britischen MHRA derzeit aber noch in der Prüfung, wurde allerdings bislang ebensowenig abschließend beschieden wie auch durch die Gesundheitsbehörde Bahrains und die noch auf weiteren zusätzlichen Dateneinreichungen beharrende EU-Gesundheitsbehörde EMA.
Somit befinden sich all diese drei Zulassungsanträge von VLA2001 derzeit noch völlig offen in der Schwebe, womit sie – selbst in dem bereits jetzt zeitlich sicher weit fortgeschrittenen Corona-Pandemie-Stadium – aus unserer Sicht jedoch auch weiterhin ein grundsätzlich aktives Geschäftsbedrohungs-Risiko von BioNTech und Moderna darstellen und wir daher auch wegen ihrer weit diversifizierteren und bereits partiell profitablen Impfstoff-Aktivitäten VALNEVA, anders als BIONTECH, zuletzt und auch weiter gültig zumindest als spekulativ haltenswert eingestuft haben (siehe hier).
Chart: VALNEVA
Valneva auf TradingView
Zu allem Überfluss wurden anschließend an die VLA2001-Meldung von Valneva gerade BioNTech und Moderna sowie ihre Aktien jedoch direkt im Anschluss hieran vom massiven Ausbruch der Omikron-Variante des Corona-Virus heimgesucht, deren rasante globale, jedoch symptomatisch fast durchweg nur sehr schwache, grippeähnliche globale Infektionsausbreitung selbst auch die zuvor weit gefährlichere Delta-Mutante fast völlig zurückdrängte.
Da zudem auch alleine schon aus klimatischen Gründen nach jeglicher, auch weiterhin unveränderten medizinischen Prognostik ab diesem Frühjahr (ca. ab April/Mai) aber sowieso auch bereits mit einem generellen (und vermutlich auch dauerhafteren) Abklingen der Corona-Pandemie zu rechnen war und außerdem die mittlerweile international erfolgte Zulassung des sehr wirksamen Medikaments PAXLOVID von PFIZER die künftige weitere (Booster-) Impfnotwendigkeit mit COMINATY (BioNTech/Pfizer) und SPIKEVAX (Moderna) nochmals stärker in Frage stellte, kristallisieren sich seit Ende 2021 insbesondere die bei BioNTech und Moderna von allen Analysten bereits ab 2022 gesehenen Umsatz- und Gewinneinbrüche von nun an natürlich auch immer klarer heraus.
So wird aktuell, von der zunehmenden Irrelevanz eines künftig speziellen Omikron-Vakzins einmal völlig abgesehen (siehe hierzu z.B. folgenden Bericht), speziell für BioNTech von 2021 – 2024 nun im Analystenkonsens völlig plausibel ein zunehmend dynamisch fortschreitender Umsatzrückgang um insgesamt rund 60 % sowie sogar ein Einbruch des Nettogewinns je Aktie von sogar 75 % (mit absehbarem erneuten Abgleiten in die Verlustzone wohl ab 2025) prognostiziert, was Sie auch noch einmal in dieser Analyse von uns dargelegt finden.
Dass unter diesen verheerenden Ergebnisperspektiven selbst auch die zuletzt anvisierte, nun aber auch ebenfalls verzögerte internationale Zulassung von COMIRATY für Kinder bis unter 5 Jahren natürlich nur einen belanglosen Tropfen auf den ergebnistechnisch ab 2022 wohl bereits „kalten Stein“ (siehe hier) darstellen dürfte, wurde schließlich nun endgültig dadurch manifestiert, dass am 19.02. der BioNTech-Aufsichtsratschef Jeggle inhaltlich gleichlautend mit einem zuvor gegebenen Interview der Konzern-Mitgründerin Türeci die ersten denkbaren Gewinnerzielungserfolge aufgrund der überwiegenden Testungs-Frühstadien ihrer aktuell knapp 20 mRNA-Krebsbekämpfungssubstanzen erst frühestens in ca. 4 Jahren sieht (siehe hier).
Hierdurch gewinnen o.g. extrem kritische Ergebnisschätzungen für BioNTech bis 2025 nun natürlich nochmals weiter erheblich, um nicht zu sagen final, an Glaubwürdigkeit und Relevanz.
Wir bekräftigen daher nun nochmals abschließend unsere fundamentalanalytische Einschätzung, dass ausgehend von der damaligen Bewertung ALLER BioNTech Forschungs-Aktivitäten unmittelbar vor der COMIRNATY-Entwicklungsmeldung am 20.03.2020 mit gerade einmal 30 (!) USD sowie dem von nun an bis 2025 sicher kaum abwendbaren rapiden Dahinschmelzen der allein tragenden COMIRNATY-Umsätze und -Gewinne der Aktie mit einem aktuellen KGV (2024e, vom voraussichtlichen Verlustjahr 2025e ganz zu schweigen) von immer noch fast 16 weiterhin eine deutliche Überbewertung beizumessen ist.
Nach dem gestern erfolgten Bruch des entscheidenden Aufwärtstrends mit Unterschreitung der Marke von 134 USD sehen wir daher trotz des heute verkündeten weiteren Partnerschafts-Ausbaus mit REGENERON PHARMACEUTICALS (US75886F1075) zur künftigen gemeinsamen Weiterentwicklung des BioNTech-Substanzkandidaten BNT116 gegen fortgeschrittenen Lungenkrebs eine künftige weitere Aktienkorrektur zumindest auf rd. 100 USD (= den allerflachsten Aufwärtstrend seit Aktienemission im Oktober 2019 über das Tief vom 13.03.2020 hinweg sowie damit ein maximal noch vertretbares KGV (2024e) von ca. 12) als hoch wahrscheinlich an, zumal wir uns von der am 30.03. erfolgenden Jahresergebnisvorlage 2021 kaum wesentliche ergebnisseitig ermutigende und damit aktienfördernde Perspektivaussagen des Vorstands für 2022 und die darauffolgenden Geschäftsjahre von BioNTech versprechen.
Unser Aktienvotum stufen wir daher nun erneut (wie letztmals schon kurzzeitig am 20.01. mit schlagartiger Unterschreitung von 192 USD geschehen) von „KEIN KAUF“ auf „VERKAUFEN“ ab.
Chart: BIONTECH (in US-Dollar)
BioNTech auf TradingView
09.03.2022 - Matthias Reiner
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